Kinderhandel in der Schweiz: Wie die Profession Soziale Arbeit bei der Erkennung potenzieller Opfer von Kinderhandel bei der Gruppe «minderjähriger Asylsuchenden» aktiv mitwirken kann

Mit Kindern wird weltweit ein florierender Handel getrieben. Im Jahr 2016 waren laut Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen (ILO) rund 40 Millionen Menschen Opfer von Menschenhandel. Jedes vierte Opfer davon war minderjährig. Auch die Schweiz ist davon betroffen. Sie dient vor allem als Transit- und Zielland. Deshalb stellen minderjährige Asylsuchende eine besonders vulnerable Gruppe in der Schweiz dar. Die Problematik Kinderhandel weist eine hohe Komplexität und Mehrdimensionalität auf. Dies bedeutet, dass in der Schweiz zahlreiche verschiedene Behörden und Organisationen im Kampf gegen den Kinderhandel involviert sind. Dazu besteht die starke Notwendigkeit einer internationalen und länderübergreifenden Zusammenarbeit. Ein besonderes Augenmerk im Kampf gegen den Kinderhandel kommt der Erkennung von potentiellen Opfern innerhalb des Asylwesens zu. Die Expertengruppe des Europarates für die Bekämpfung des Menschenhandels (GRETA) und Kinderschutz Schweiz halten fest, dass die Identifizierung von potentiellen Opfern in der Schweiz lückenhaft ist. Die Profession der Sozialen Arbeit weist zahlreiche Schnittstellen zu potentiellen minderjährigen Opern im Schweizer Asylwesen auf. Bei einer aktiven Integration der Sozialen Arbeit besteht somit wesentliches Mitwirkungspotential für eine bessere (Früh-)Erkennung. Um dies zu erreichen, braucht es das Engagement der Sozialen Arbeit auf der Meso- und Makroebene. So kann das Bewusstsein, dieser in der Schweiz oft vergessenen Problematik, nachhaltig verbessert werden und die Professionellen der Sozialen können in ihrem Berufsalltag einen Beitrag zur Bekämpfung des Kinderhandels im Schweizer Asylwesen leisten.+ Code Diss LU: hslusa basa + Fussnote: Bachelor-Arbeit, Hochschule Luzern – Soziale Arbeit, Studienrichtung Sozialarbeit, 2021 + NL-Code: NLLUHSA20211