Pädagogisierte Propaganda des «guten Lebens»: Belehrungs- und Bekehrungsversuche vom Sozialismus bis zur Marktwirtschaft im 20. Jahrhundert

Propaganda ist, so die Annahme, ebenso wie Pädagogisierung ein imaginierter, ideologisierter beziehungsweise utopischer Verheissungs- oder finaler Veränderungsanspruch von Zukunft und «gutem Leben» inhärent, das je nach historischem Kontext auf Tugendhaftigkeit, Leistungserbringung, (rassisch begründeter) Gemeinschaft, Gesundheit und Herkunft, Teilhabe an Lebenschancen und soziale Anerkennung zurückgeführt wurde. Pädagogisierte Propaganda kann eine Form des «social engineering», des rationalen, wissenschaftlichen Ordnungsversuchs von Experten sein, «die in Ratgebern und Ausstellungen das ‹richtige› Leben inszenierten», dabei emotionale Lebensängste und rationalen Lösungsoptimismus kombinierten und unter dem Leitbild der Gemeinschaft «keine Erziehungsdiktaturen», aber Lernprozesse initiierten.1 1 Etzemüller 2009, S. 21 (zweites Zitat), 30, 36 (erstes Zitat).+repphzhbib2020