Professionsverständnis und Profit: Eine explorative Studie zu Professionsverständnissen von Sozialarbeitenden in profitorientierten Unternehmen im Bereich der wirtschaftlichen Sozialhilfe.

In der Schweiz ist die sozialhilferechtliche Mindestsicherung föderal organisiert und obliegt in vielen Kantonen den einzelnen Gemeinden. Viele Gemeinden lagern aus wirtschaftlichen Gründen ihre ei-genen Sozialdienste an profitorientierte Unternehmen der Sozialhilfe aus. Die vorliegende explorative Forschungsarbeit befasst sich mit Professionsverständnissen von Sozial-arbeitenden in den profitorientierten Unternehmen im Bereich Sozialhilfe in den Kantonen Aargau, Solothurn sowie Basel-Landschaft. Es wird dabei mittels des interaktionistischen Professionsmodells nach Fritz Schütze sowie seinen Paradoxien Professionellen Handelns untersucht, wie Sozialarbeiten-de in profitorientierten Unternehmen ihre Arbeitsbeziehung mit den Klient*innen beurteilen. Im Rahmen dieser Arbeit wurden insgesamt drei Leitfadeninterviews mit Sozialarbeitenden in profit-orientierten Unternehmen durchgeführt, transkribiert sowie unter Verwendung von Grounded Theo-ry analysiert. Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass Sozialarbeitende in profitorientierten Unter-nehmen hohe Anpassungsleistungen gegenüber den potentiellen Kund*innen erbringen und ihr pro-fessionelles Selbstverständnis durch dienstleistungsorientierte Anteile ergänzen oder teilweise über-lagern. Des Weiteren wurden die konkreten Arbeitsbedingungen der Sozialarbeitenden in diesen Un-ternehmen genauer beleuchtet und mit ihren Vorerfahrungen in Gemeindesozialdiensten verglichen.+ Code Diss LU: hslusa masa + Fussnote: Master of Science in Sozialer Arbeit, Bern, Luzern, St. Gallen, 2021 + NL-Code: NLLUHSA20210