Indikationen für Platzierungen in Pflegefamilien: Retrospektive Forschungsarbeit zu gelungenen und misslungenen Platzierungen von Kindern in Pflegefamilien.

Trotz der starken Weiterentwicklung des Pflegekinderwesens in den letzten Jahrzenten stellt der Platzierungsprozess von Kindern in Pflegefamilien immer noch eine grosse Herausforderung für Fachpersonen der Sozialen Arbeit dar. Fachpersonen müssen sich der Aufgabe stellen, verschiedene Aspekte hinsichtlich der Auswahl einer passenden Pflegefamilie für ein Kind abzuwägen. Doch in der Praxis fehlen geeignete Instrumente oder Hilfsmittel, um Platzierungsprozesse angemessen gestalten zu können. Dies führt dazu, dass Platzierungen teils willkürlich wirkend vollzogen werden. Dabei riskieren Fachpersonen Fehlzuweisungen und demnach Abbrüche von Pflegeverhältnissen. Die vorliegende Forschungsarbeit orientiert sich am Handeln der Fachpersonen von Familienplatzierungsorganisationen. Ziel war es, mittels qualitativer Experteninterviews entsprechende Indikatoren für gelingende Fremdplatzierungen zu ermitteln. Dabei berichteten Fachpersonen von gelungenen und misslungenen Fällen aus der Praxis. Die Datenaus-wertung erfolgte nach den sechs Stufen von Claus Mühlfeld. Die geschilderten Fallsituationen aus den Interviews wurden mit den erarbeiteten Indikatoren verknüpft. Nach der Diskussion der Ergebnisse wurden Lösungsvorschläge zur Integration der Indikatoren in die Praxis erarbeitet. Der Indikationsprozess spielt dabei eine zentrale Rolle und sollte nicht vergessen gehen. Dazu haben die Autorinnen die Chancen und Risiken einer Indikation herausgearbeitet. Den Fachpersonen der Sozialen Arbeit soll damit aufgezeigt werden, wie Indikatoren für gelungene Platzierungen in die Praxis integriert werden können und ihr Bewusstsein über Indikatoren misslungener Platzierungen gestärkt werden kann.+ Code Diss LU: hslusa basa 2020 + Fussnote: Bachelor-Arbeit, Hochschule Luzern – Soziale Arbeit, Ausbildungsgang Sozialarbeit 2020 + NL-Code: NLLUHSA20200