Den Knoten entwirren. ‚Sprache‘ und Geschlecht in ihrer staatsbürgerschaftlichen Verstrickung

Natarajan R. Den Knoten entwirren. ‚Sprache‘ und Geschlecht in ihrer staatsbürgerschaftlichen Verstrickung. In: Koopmann U, Schriever C, eds. Intersektionale Perspektiven auf Flucht und Anerkennung. Buchreihe: Migration und Integration . 1st ed. Baden-Baden: Nomos; 2023: 45–67.Das Potenzial des in Deutschland maßgeblich prägenden Unterscheidungsmerkmals ‚Sprache‘ wird kaum breitflächig erkannt. Doch Mobilitätserfahrung sowie Sprachenzugang sind wichtige Faktoren in einer durchgehend von Migration geprägten Gesellschaft wie die deutsche und erzeugen widersprüchliche Narrative der Differenzierung und der natio-ethno-kulturell-lingualen Zugehörigkeit. Auf dieser Lesart aufbauend nimmt sich das vorliegende Kapitel der Größe ‚Sprache‘ – von einer intersektionalen Warte aus – als Differenz- und Differenzierungslinie an und lotet die Hervorbringung und Aufrechterhaltung von diskriminierenden und privilegierenden Praxen, insbesondere in staatsbürgerschaftlicher Verwicklung, aus. Der Ambivalenz zweier Gesetze – das Staatsangehörigkeitsgesetz und das Zuwanderungsgesetz –, oder allgemeiner ausgedrückt, von Strukturen als Halt wie Orientierung und zugleich als Restriktion und Gewalt gilt es in ihrer Gleichzeitigkeit differenziert nachzugehen