Das rentenpolitische Erbe der rot-grünen Regierungszeit. Eine Preis-Leistungs-Analyse aus Versichertensicht

Der vorliegende Beitrag diskutiert langfristige Preis-Leistungs-Erwartungen, denen sich Versicherte unterschiedlicher Kohorten, Erwerbsbiografien und Haushaltstypen unter dem Eindruck der drei großen Reformpakete Riester-Reform 2001, Nachhaltigkeitsgesetz und Alterseinkünftegesetz 2004 gegenüber sehen. Dazu saldiert er erwartete Zahlungsbilanzen einzelner Versichertenhaushalte gegenüber dem Staat, der gesetzlichen, privaten und betrieblichen Alterssicherungssäule. Wenngleich er sich dafür einer weitgehend anerkannten Methodik bedient, beruhen die unter stellten Trends und Risikoprozesse der demografischen, konjunkturellen sowie der Humankapital- und Beschäftigungsdynamik auf Annahmen. Diese Annahmen sind teilweise empirisch geschätzt und teilweise aus den der Reformen zugrunde liegenden, 'regierungsamtlichen' Szenarien übernommen. Insofern geht die Analyse von einem Kenntnisstand aus, über den gut informierte Versicherte zum Zeitpunkt der Reformen verfügen konnten. Diesen Kenntnisstand nutzt das Modell, um erwartungsnutzen optimale Adaptionsstrategien der Versicherten an die sich wandelnde Umwelt unter mehrdimensionaler Unsicherheit zu identifizieren. Auf diese Weise vermag das Modell Erkenntnisse liefern über a) typische Umverteilungseigenschaften umlagefinanzierter und kapitalgedeckter Sicherungsinstrumente und deren Ursachen in sozioökonomischen Eigenschaften der untersuchten Versichertenhaushalte und b) langfristige Verhaltensanreize der Reformen, auf die Versicherte in ihrer situationsspezifischen Vorsorgestrategie reagieren