Nicht nur sauber, sondern rein: Trends bei Werkstück- Reinigungsverfahren im Überblick

Die Anforderungen an die Sauberkeit von Bauteilen stehen immer mehr in dem Mittelpunkt der Fertigungstechnik. Etwa 45% der angewendeten Reinigungsverfahren basiert auf der Reingung mit Lösemittel. Zum Einsatz kommen meist halogenierte oder nicht halogenierte Kohlenwasserstoffe. Sie sind universell einsetzbar, entfernen vielfältige Arten von Schmutz und die Trocknung von Reinigungsgüter ist aufgrund des niedrigen Dampfdrucks recht einfach. Nachteilig ist die Verwendung von flüchtigen, organischen und damit nur bedingt umweltverträglichen Chemikalien. Als alternatives Reinigungsverfahren gegenüber der Lösemittelreinigung hat sich die wässrige Reinigung etabliert. Etwa 50% der angewandten Reinigungsverfahren sind auf wässriger Basis. Je nach Anforderungen werden hierbei alkalische, saure oder neutrale Reinigungsmittel eingesetzt. Die neue Reinigungsanlage am Fraunhofer IST besteht aus 15 Kammern mit kombinierter Umluft- und Vakuumtrocknung. In jüngster Zeit finden vermehrt CO2-Strahlverfahren und Laserreinigung für die lokale Reinigung von Funktionsflächen Anwendung. Es werden keine Reinigungsmedien verwendet, die aus dem Prozeß entfernt, aufbereitet und entsorgt werden müssen. Eine Trocknung ist ebenfalls nicht notwendig. Am Beispiel des Laserreinigens eines Differentials vor dem Laserschweißen wird lediglich die Fügestelle per Reinigung vorbehandelt. Auch verschiedenste Meßtechniken sind für die Optimierung der Reinigungsprozesse entwickelt worden. Die Richtlinie VDA 19 beschreibt erstmalig die Bedingungen zur Anwendung und Dokumentation von Methoden zur Bestimmung der Partikelverunreinigung an funktionsrelevanten Bauteilen in der Qualitätskette der Automobilindustrie