ReinRaumfahrt für die ESA: Fraunhofer IPA forscht zum Schutz der Erde vor planetarischen Verschmutzungen

Für die Europäische Weltraumorganisation ESA entwickelten Forscher des Fraunhofer IPA ein innovatives Bewertungssystem der Reinheitstechnik, das im Rahmen des »Planetary Protection«-Programms zur Anwendung kommt. Ziel dieses Programms ist es, andere Planeten nicht durch terrestrische Lebensformen zu kontaminieren, eindeutige Ergebnisse bei der Suche nach Leben zu erhalten, die nicht durch irdische Querkontaminationen verfälscht werden, sowie keine extraterrestrischen Lebensformen unbeabsichtigt auf die Erde einzuschleppen, bspw. über Bodenproben vom anderen Planeten. Dazu müssen reinheitstechnische Maßnahmen zur Kontrolle von Mikroorganismen, filmischen Verunreinigungen bis hin zu kleinsten, partikulären Kontaminationen getroffen werden. Mit Hilfe des Bewertungssystems konnten schließlich geeignete reinheitstechnische Maßnahmen ausgewählt werden, unter anderem ein Reinigungs- und Logistikkonzept, für das eine adäquate, reine Fertigungsumgebung realisiert werden musste. Wer Proben auf einem fernen Planeten nehmen will, muss ganz besondere Reinheitsmaßnahmen treffen, sonst läuft er Gefahr, dass er das, was er zu entdecken glaubt, von der Erde mitgebracht hat. Zum Schutz vor derartigen planetarischen Verschmutzungen der Erde entwickelten Forscher des Fraunhofer IPA in Stuttgart ein innovatives Bewertungssystem für die Reinheitstechnik. Die gewonnenen Erkenntnisse lassen sich auch auf andere reinheitskritische Industrien wie die Halbleiterindustrie, Pharmazeutische Industrie, Medizintechnik oder Automobilindustrie übertragen