Computer-gestützte Dienstleistungsentwicklung

Wer kann sich heute noch vorstellen, Maschinen und Werkzeuge am Reißbrett zu konstruieren? Spätestens seit Mitte der 1980er Jahre haben digitale Entwicklungstools Einzug in die Konstruktionsabteilungen gehalten und sind seither nicht mehr wegzudenken. Dienstleistungen hingegen werden nach wie vor quasi mit „mit Papier und Bleistift“ entwickelt. Selbst in führenden Technologieunternehmen, für die die Verwendung von Entwicklungs- und Testsoftware selbstverständlich ist, kommen außer den typischen Office-Anwendungen und Datenbanken bis heute kaum elektronische Werkzeuge zum Einsatz, ganz zu schweigen von Lösungen, die einem Computer-Aided Design/ Manufacturing-System (CAD/CAM) nahekommen würden. Nimmt man den Grad der Digitalisierung zum Maßstab, so hinkt die Dienstleistungsentwicklung der Produktentwicklung in Sachen Professionalität um Jahrzehnte hinterher. Angesichts der wachsenden Bedeutung komplexer (Produkt-)Dienstleistungssysteme und der Anforderung, Produkt- und Dienstleistungsentwicklungsprozesse zu integrieren, stellt dies aus unserer Sicht ein ernst zu nehmendes Innovationshemmnis dar. Der vorliegende Beitrag stellt einige Ansätze von CAD/CAM-Systemen für Dienstleistungen vor und diskutiert, wie solche Systeme leichter Einzug in die betriebliche Praxis finden können