Dauer im Wechsel - dies ist der Titel eines berühmten Goethe-Gedichts. Der alte Dichter beschreibt die ruhelose Veränderung der objektiven Erscheinungen und erinnert an Heraklits Weisheit, daß man nicht zweimal im selben Fluß baden kann. Er zeigt, wie sich auch der subjektive Blick stetig ändert; selbst „felsenfeste" Dinge sieht man „stets mit andern Augen an". Und er beschwört die Möglichkeit, mit der verstehenden Einsicht schneller zu sein als der Wandel der Gegenstände, Anfang und Ende zusammenzuziehen und so die unvergängliche Dauer der Formen festzuhalten. Dauer im Wechsel- das ist, diesseits solcher philosophischen Höhenflüge, ein latentes Leitmotiv der Volkskunde. Zu den definierenden Merkmalen ihres Gegenstandsbereichs gehört das S...