Veränderungen der endokrinen Hodenfunktion und der Fertilität bei rezidivfreien Hodentumorpatienten sechs bis 18 Jahre nach Abschluß der Therapie

Nach abgeschlossener Hodentumortherapie wurden 31 Männer im mittleren Alter von 43,5 Jahren untersucht. Die rezidivfreie Zeit betrug 5,85 bis 17,77 Jahre. Der mittlere Wert des Testosterons entspricht 80-89jährigen, der Anteil der hypogonadalen Patienten 60-80jährigen Männern. LH und FSH waren erhöht Diese Werte wurden vor allem nach Radiatio gefunden. Mit steigender rezidivfreien Zeit erholt sich die endokrine Hodenfunktion. Androgenmangelsymptome (AMS) waren durch das Alter bedingt. Patienten ohne AMS waren deutlich jünger. Hypogonadale Patienten waren subjektiv beschwerdefrei. Die Infertilitätsrate lag bei 12,9%, vor allem nach Verlust der antegraden Ejakulation durch die retroperitoneale Lymphadenektomie (RLA). Als Ausdruck einer Sertolizellunterfunktion wurde ein erhöhtes FSH nach Radiatio und Chemotherapie gefunden. RLA, Radiatio und Chemotherapie haben langfristig einen negativen Einfluß auf die Fertilität. Vor Hodentumortherapie sollte so die Kryokonservierung angeboten werden