Entwicklung von Kennzahlen zur Unterstützung der Prozessgestaltung am Beispiel der Kardiologischen Diagnostik

Um im Krankenhaus Qualität zu sichern, Kosten zu senken und so im Endeffekt Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten, bedarf es der kontinuierlichen Bewertung bestehender Organisationsstrukturen. In diesem Kontext ermöglicht der Übergang von der Funktionsorientierung zur Prozessorientierung, aufgrund des abteilungsübergreifenden Ansatzes, eine Qualitäts- und Effizienzsteigerung der Patientenbehandlung, bei gleichzeitiger Zunahme der Kundenzufriedenheit. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden in Zusammenarbeit mit dem Qualitätsmanagement einer deutschen Großklinik Kennzahlen entwickelt, welche die Gestaltung eines krankenhausspezifischen Prozesses unterstützen und somit einen wichtigen Beitrag zur Optimierung der Abläufe leisten sollen. Um dies zu erreichen, werden zunächst die Prozessstrukturen im Krankenhaus, die Schwerpunkte des Prozessmanagements und die wichtigsten Kriterien von Kennzahlen bzw. Prozesskennzahlen dargestellt. Im weiteren Verlauf der Arbeit werden die theoretischen Grundlagen zur Umsetzung der Prozessgestaltung im Krankenhaus erläutert. Dazu werden die Bausteine Prozessidentifikation, Zielformulierung, Prozessdokumentation und –analyse sowie Soll-Konzeption, Implementierung und Evaluation betrachtet. Nach der theoretischen Betrachtung der notwendigen Grundlagen wird der konkrete Prozess „Kardiologische Diagnostik“ dokumentiert und analysiert. Dazu wird ein Flussdiagramm erstellt sowie ausgewählte Ergebnisse einer von der Modelleinrichtung durchgeführten Leistungserfassung vorgestellt und betrachtet. Die Analyse der erhobenen Daten lässt insbesondere auf eine geringe Auslastung, hohe Ausfallraten, verzögerte Durchlaufzeiten und hohe Wartezeiten während des Prozesses schließen. Auf Basis des dokumentierten Prozesses erfolgt die schrittweise Entwicklung von Kennzahlen. Dazu werden zunächst die priorisierten Probleme, unter Berücksichtigung der Erfolgsfaktoren des Prozesses und der formulierten Verbesserungsziele, systematisiert. Im Anschluss werden die aus den Problemen abgeleiteten Kennzahlen den drei identifizierten Dimensionen Produktivität, Kunden und Mitarbeiter zugeordnet. Der letzte Schritt besteht in der Reduzierung der Kennzahlen auf die Wesentlichsten. Diese bilden die Basis zur Ableitung von Prozessgestaltungsmaßnahmen unter Berücksichtigung der gesetzten Ziele