Das komplizierte Verhältnis von Aufklärung und Kriegsverherrlichung spielte um die Mitte des 18. Jahrhunderts in der epischen und dramatischen Dichtung eine wichtige Rolle. Der klassische epische Held als stoischer Krieger wurde durch einen empfindsameren Helden ersetzt, bei dem die persönliche Kriegsbereitschaft nicht länger eine Selbstverständlichkeit, sondern immer mehr von der inneren Entwicklung des Protagonisten abhängig wurde. Die Empfindsamkeit des epischen Heroen destabilisierte seine Position als selbstbewusster Kämpfer und konnte sowohl zu einer gesteigerten Form des kämpferischen Patriotismus als auch zu einer kritischen Distanzierung vom aggressiven und offensiven Kriegertum führen, die sich oft auf Mitleid mit dem Schicksal de...