Dass auch Männer Kinder gebären können, ist ein uralter Traum. Zwischen 1890 und 1933 wurden männliche Gebärphantasien zu einem in Literatur, Kunst und Film geradezu obsessiv präsentierten Phänomen. Heute ist aus der Phantasie Realität geworden. Die zentrale These dieser Kulturgeschichte männlicher Gebärphantasien, dass die kulturelle Moderne eine maternale war, während die Metapher der Geburt angesichts der "Machbarkeit" männlichen Gebärens funktionslos geworden ist, wird entlang einer Paradigmenreihe entwickelt, die sich von Texten Arno Holz', Franz Kafkas, Ernst Weiß' oder Ernst Jüngers über Skulpturen und Bilder Max Beckmanns, Jacob Epsteins oder Umberto Boccionis bis zu Filmen Paul Wegeners, Robert Wienes oder Fritz Langs erstreckt. Vo...