Therapie der chronischen myeloischen Leukämie mit dem allosterischen BCR::ABL1-Inhibitor Asciminib

In der Therapie der CML konnte in den letzten Jahren eine Vielzahl neuer Therapien entwickelt werden. Die Anzahl der Patienten, die unter den klassischen Tyrosinkinaseinhibitoren nicht ausreichend gute Ergebnisse erreichen können, ist hoch. Für Patienten mit BCR::ABL1 T315I-Mutation stehen nur begrenzt Therapieoptionen zur Verfügung. Auch mehrfach vorbehandelte Patienten haben das Ziel des progressionsfreien Überlebens. Die zunehmenden Resistenzen gegenüber klassischen TKIs, welche häufig die ATP-Bindungsstelle umfassen, verlangen neue Wirkmechanismen. Ein neues Medikament, Asciminib, wirkt als allosterischer Inhibitor. Er bindet jenseits der ATP-Bindungsstelle an der Myristat-Tasche mit resultierender Konformationsänderung und führt somit zur Inhibition der Tyrosinkinase. Es gelingt also auch eine Hemmung nach detektierter T315I-Mutation. Zum Vergleich der aktuellen Einsatzmöglichkeiten von Asciminib wurden 20 Patienten aus drei verschiedenen Studien mit unterschiedlichen Studiendesigns verglichen: Zwei Gruppen mit bereits vortherapierten Patienten, die eine Asciminib-Monotherapie oder -Kombinationstherapie erhielten sowie eine weitere Patientengruppe, die Asciminib als Erstlinientherapie erhielt. Ziele waren unter anderem die Bestimmung der guten zytogenetischen Remission (MCyR) nach einem Jahr sowie das kumulative Erreichen der verschiedenen Grade der molekularen Remission MMR, MR4 und MR4,5. Die antileukämische Wirkung von Asciminib konnte an mehrfach vortherapierten BCR::ABL1-positiven CML-Patienten bestätigt werden. Auf diese Weise gelang es auch Patienten, die wegen unakzeptabler Nebenwirkungen mehrere TKI-Therapien abbrechen mussten, ein gutes zytogenetisches Ansprechen und sogar molekulare Remissionen bis zu einer MR4,5 zu erzielen. Bei gutem Nebenwirkungsprofil und Therapieansprechen bleibt ein weitreichenderes Einsatzspektrum bis zur Erstlinie abzuwarten. Weitere Studien zur Langfristigkeit der Ergebnisse und zum Gesamtüberleben sind noch ausstehend