Gärten für Menschen mit Demenz : Evaluation ausgewählter Pflege- und Betreuungseinrichtungen in Wien

Nach aktuellen Studien steigt die Zahl der älteren und dementen Menschen in unserer Gesellschaft kontinuierlich an. Demente Personen leiden u. a. an einem Kurzzeitgedächtnis und verlieren später die räumliche und zeitliche Orientierung. Da der Pflegeaufwand dementer Personen im Vergleich mit anderen geriatrischen PatientInnen wesentlich höher ist, wurden spezielle Pflege- und Betreuungseinrichtungen, meist mit gebäudebezogenen Freiräumen geschaffen. Diese sorgen nachweislich für ein Wohlgefühl bei den PatientInnen und mindern deren Stressgefühl. Darauf aufbauend wurden Planungsleitfäden und Planungskriterien für Gärten für demente Menschen entwickelt, in denen deren Bedürfnisse berücksichtigt werden. Anhand von drei Beispielen aus Wien wurde untersucht, inwieweit sich diese Planungskriterien mit realen Beispielen in Österreich decken. Zusätzlich stellten sich die Fragen, welche Rolle die Betreuung und Pflege in der Nutzung des Gartens spielt und wie der Garten in den Tagesablauf integriert wird. Eine ausführliche Literaturarbeit, Interviews und landschaftsarchitektonischen Bestandsaufnahmen/-analysen bildeten den methodischen Rahmen. Im Wesentlichen ergab sich daraus, dass alle Personen der untersuchten Einrichtungen von einem Garten profitieren. Ein Garten wirkt sich beruhigend und stressmindernd aus, wodurch sich auch der Pflegeaufwand für das Pflege- und Betreuungspersonal verringert. Demente Personen nutzen den Freiraum entweder selbstständig, in der Gruppe oder bei bettlägerigen BewohnerInnen in Pflegebetten. Diese Einbindung des Außenbereichs in die Pflege und Betreuung steigert die Nutzungsintensität von Freiräumen erheblich. Aus diesem Grund soll bei der Planung eines Freiraums auch das Pflege- und Betreuungspersonal berücksichtigt und mit einbezogen werden. Durch diese Zusammenarbeit entsteht ein sehr individueller und identitätsstiftender Freiraum.Based on current studies, the number of old and demented people is constantly increasing in our society. Among others, people with dementia lose their short-term memory as well as their spatial and temporal orientation in the advanced state of the disease. Care and foster efforts are much greater in comparison to other geriatric patients. For this reason, special care and foster facilities have been brought to existence, which among others feature building related open space. This open space provides an increased sense of wellbeing to patients and furthermore reduces their overall stress-level. Thereupon, design guidelines and planning criteria where developed for gardens, which serves and considers the special needs of those people. On the basis of three examples located in Vienna, research has been done to determine to which extend this design criterias match reality in Austria. Furthermore questions emerged regarding the role of care and foster in the usage of gardens and how gardens can be integrated in daily routine. A detailed analysis of existing literature, interviews and self-made landscape surveys served as methodical instruments. This led to the result that basically all people of the evaluated institutions benefit of open space like gardens. Gardens have a calming and stress-reducing effect on people with dementia, whereby the needed care and foster efforts are reduced. People with dementia use this open space either autonomously, in groups or if bedridden in a bed. Including the exterior in care and foster increases the utilization intensity of open space considerably. For that reason, the care attendants should be considered and involved in the design process of open space. Based on that collaboration emerges a very individual and identity-establishing open space.eingereicht von: Christina HolzmannZsfassung in engl. SpracheWien, Univ. für Bodenkultur, Masterarb., 2012(VLID)108282