Langwirksame Wachstumshormonanaloga zur Substitution des endogenen Wachstumshormons bei Kindern und Erwachsenen mit einem Wachstumshormonmangel: einmal wöchentliche Gabe

Ein Wachstumshormonmangel kann isoliert oder in Verbindung mit einem Mangel an anderen Hypophysenhormonen auftreten. Abhängig von dem Zeitpunkt des ersten Auftretens wird zwischen einem pädiatrischen Wachstumshormonmangel (growth hormone deficiency, GHD) und einem Wachstumshormonmangel mit Beginn im Erwachsenenalter (adult-onset growth hormone deficiency, AGHD) unterschieden, wobei der pädiatrische Wachstumshormonmangel in Abhängigkeit von der kausalen Ursache auch im Erwachsenenalter persistieren kann. Bei Kindern führt ein Wachstumshormonmangel typischerweise zu Wachstumsverzögerungen und Minderwuchs mit normalen Proportionen. Bei Erwachsenen stehen Stoffwechselstörungen im Vordergrund, die mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität assoziiert sein können. Die Behandlung eines Wachstumshormonmangels erfolgt durch die Substitution des endogenen Wachstumshormons mit rekombinant hergestelltem Somatropin. Herkömmliches rekombinantes Somatropin wird einmal täglich subkutan injiziert. Seit 2021 sind zusätzlich langwirksame Somatropinanaloga zur einmal wöchentlichen subkutanen Anwendung als therapeutische Alternative zugelassen. In diesem Artikel werden Grundzüge des Wachstumshormonmangels bei Kindern und Erwachsenen vorgestellt und bestehende pharmakotherapeutische Optionen diskutiert. Anschließend wird auf langwirksame Somatropinanaloga zur einmal wöchentlichen Anwendung eingegangen und die Prinzipien der Therapieüberwachung bei der Behandlung mit diesen Wirkstoffen werden unter Betrachtung ihrer pharmakokinetischen und pharmakodynamischen Besonderheiten erläutert