Der Prozess des Kindergarteneintrittes: Die Sicht der Mütter

Im Rahmen der vorliegenden Arbeit interessiert, wie Mütter den Prozess des Eintrittes ihres Kindes in den Kindergarten von Zürcher Tagessonderschulen bewältigen. Es wurden sechs Mütter in halbstrukturierten Interviews befragt und die gewonnenen Daten mittels qualitativer Inhaltsanalysen ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen die Individualität des Erlebens und lassen erkennen, dass die Bewältigung des Kindergarteneintrittes von den persönlichen Ressourcen der Mütter sowie der mehr oder minder vorhandenen Unterstützung durch soziale Netzwerke und professionelle Dienste abhängig ist. Während der Kindergartensuche sind vertrauensvolle und individuelle Hilfen sowie die Vermittlung relevanter Informationen bedeutend. Insbesondere der Informationsbesuch an der Tagessonderschule zeichnet sich als zentraler Faktor bezüglich der Kindergartenwahl aus. Der Kindergarteneintritt wird als positiv gewertet, wenn das Kind ersichtliche Fortschritte macht, Spielkameraden findet sowie eine regelmässige Kommunikation mit der Kindergärtnerin besteht. Als negativ und verunsichernd empfinden die Mütter zu Beginn den Wechsel der Fachleute, den Transport per Schulbus und die längere Abwesenheit des Kindes. Für die heilpädagogische Praxis zeigt sich, dass eine ehrliche, informative und empathische Zusammenarbeit zwischen Kindergarten, Früherziehung, Therapie und Eltern den Übergang fliessender gestalten lässt