Zivilrechtliche Diskriminierungsverbote in nationalen Privatrechtsgesellschaften. Eine rechtsvergleichende Untersuchung der deutschen und italienischen Schutzbestimmungen

Die vorliegende Arbeit beschaeftigt sich mit der durch den Erlass der Richtlinien 2000/43/EG und 2004/113/EG notwendig gewordenen Einfuehrung zivilrechtlicher Diskriminierungsverbote in die deutsche und italienische Rechtsordnung. Zu diesem Zweck und unter Beruecksichtigung der Tatsache, dass Struktur und Inhalt des Diskriminierungsrechts entscheidend von dem Modell der Gleichheit abhaengen, das es als Ausgangspunkt nimmt, widmet sie sich einfuehrend den verschiedenen Gleichheitsmodellen, die insbesondere in der angloamerikanischen Literatur herausgearbeitet worden sind, bevor ein Vergleich der verfassungsrechtlichen Grundlagen (Art. 3 Grundgesetz bzw. Art. 3 Costituzione) angestellt wird. Um die seit dem Jahr 2000 erlassenen Antidiskriminierungsrichtlinien der neuen Generation in einen umfassenderen Kontext auf EU-Ebene einzuordnen, wird sodann der bislang bestehende Diskriminierungsschutz auf EU-Ebene und die v.a. mit dem Vertrag von Amsterdam einhergehenden Aenderungen beleuchtet. Waehrend sich der Mittelteil den konkreten Umsetzungsbestimmungen im deutschen und italienischen Recht widmet, nimmt Teil vier zur Effektivitaet dieser Bestimmungen Stellung, und analysiert zu diesem Zweck die bislang in den beiden Laendern ergangenen Gerichtsurteile. Der Schlussteil schliesst mit grundlegenden Fragen, insbesondere mit der Frage nach der Vereinbarkeit des "neuen" Antidiskriminierungsrechts mit dem Modell einer Privatrechtsgesellschaft und mit der Frage, welche Rolle diesem so kontrovers diskutierten Rechtsgebiet in der Konstruktion eines europaeischen Privatrechts zukommen soll