Die Absicherung des Ehegatten als rechtliches Gestaltungsproblem in der typischen Unternehmerehe - Eine Untersuchung der deutschen Scheidungsfolgenregelungen zur Absicherung des Ehegatten in der typischen Unternehmerehe de lege lata mit Überlegungen de lege ferenda

1. These: In der typischen Unternehmerehe werden die gesetzlichen Scheidungsfolgen, die de lege lata konzeptionell die Gleichwertigkeit von Familienarbeit und Erwerbstätigkeit und den Schutz des erwerbsschwachen Ehegatten vorsehen, regelmäßig durch ehevertragliche Vereinbarun-gen ausgeschlossen. Die gesetzlichen Scheidungsfolgen fungieren insgesamt de lege lata als Schutzsystem zugunsten des erwerbsschwachen Ehegatten Die Übernahme von Familienarbeit mit Geburt des 1. Kindes Ehevertragsfreiheit, Ehevertrag und die drei „Schutzinstanzen“ Die typische Unternehmerehe Die zunehmende gesellschaftliche Relevanz von sozial- und familienpolitischen Themen 2. These: Der vertragliche Ausschluss des gesetzlichen Schutzsystems durch Vereinbarung von Güter-trennung wird trotz anderslautender Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts sowohl durch die höchstrichterliche Rechtsprechung als auch von der Kautelarpraxis unter Zurückziehung auf den Grundsatz pacta sunt servanda weitgehend zugelassen. Das Bundesverfassungsgericht und der staatliche Schutzauftrag Die Umsetzung des BGH anhand der Kernbereichslehre Die Umsetzung der Kautelarpraxis Das Versorgungsdefizit des erwerbsschwachen Ehegatten in der typischen Unternehmer-ehe als „blinder Fleck“ 3. These: De lege ferenda ist zu erwägen, dem in der Unternehmerehe Familienarbeit leistenden Ehe-gatten einen Abfindungsanspruch in sonstiger Weise zu gewähren. Modifikation der Kernbereichslehre? Übernahme des österreichischen Modells? Tätigwerden des Gesetzgebers? Tätigwerden der Vertragsgestalter? Abfindungsanspruch in sonstiger Weise