In seinem Abriss der römischen Geschichte bis Diokletian im ersten Buch seiner Neuen Geschichte schiebt Zosimos an zentraler Stelle, der Machtübernahme des Augustus, einen Exkurs ein, in dem scharfe, grundlegende Kritik an Monarchie als Herrschaftsform geführt wird. Der Aufsatz argumentiert, dass bisherige Interpretationen dieser Passage zu kurz greifen; die antimonarchische Polemik an dieser Stelle und anderswo in Zosimos’ Werk ist als Teil eines kritischen Diskurses in der zivilen Verwaltungselite des spätrömischen Reiches zu lesen, der im 5. und 6. Jh. auch jenseits von Zosimos in auffallender Weise verdichtet ist und um das Ämterwesen, gute Amtsführung und die Rolle der Monarchie in Bezug auf die Besetzung und Ordnung der Ämter kreiste....