Einfluss von Kraft- und Ausdauertraining auf die psychische Verfassung und körperliche Leistungsfähigkeit von Patienten mit Gliom III- und IV-Grades

Hintergrund: Es wird davon ausgegangen, dass regelmässige Bewegung das psychische Wohlbefinden von Krebspatienten positiv beeinflussen kann. Zu Patienten mit HGG nach Resektion und Radiochemotherapie gibt es diesbezüglich noch wenige Daten. Deshalb wurde in diesem Studiendesign Kraft- und Ausdauertraining in Vergleich zu einer aktiven Kontrollgruppe gestellt, um deren Einfluss auf das psychische Wohlbefinden und die körperliche Fitness zu ermitteln. Methode: An dieser randomisierten Kontrollstudie nahmen insgesamt 39 Probanden (M = 55,49, SD = 11,77, 56,4% Männer) teil. Nach der Resektion des Tumors wurden die Probanden randomisiert, wobei sie danach die adjuvante Strahlentherapie und Chemotherapie oder kombinierter Radiochemotherapie begannen. Folgend die drei Gruppen: aktive Kontrollgruppe (n = 12), Krafttraining (n = 13), Ausdauertraining (n = 14). Zu Beginn der angewandten Therapie, nach drei Wochen und nach sechs Wochen wurden die Probanden befragt und getestet. Mittels selbstausgefüllter Fragebögen und durch Expertenbewertung wurden depressive Symptome, Angstsymptome, Stressempfinden, Schlafqualität, Lebensqualität und Müdigkeit eruiert. Die körperliche Fitness wurde mittels Sechs-Minuten-Gehtest und Handkrafttest ermittelt. Ergebnisse: Innerhalb der Radiochemotherapie wirken sich die Tätigkeiten der aktiven Kontrollgruppe und ein Ausdauertraining positiv auf depressive Symptome, Schlafqualität, Müdigkeit und Lebensqualität aus. Krafttraining scheint kein Einfluss oder gar einen negativen Einfluss auf die Müdigkeit, Schlaf, Stress und Lebensqualität zu haben. Schlussfolgerung: Ausdauertraining und die Tätigkeiten der aktiven Kontrollgruppe sollten verstärkt während einer Radiochemotherapie mit einer grösseren Probandenanzahl untersucht werden. Dies um die gefunden positiven Effekte zu stärken, um eine optimale Behandlung zu ermöglichen