Transfemoraler minimalinvasiver Aortenklappenersatz (TAVI) bei degenerativer kalzifizierender Aortenklappenstenose - in Vollnarkose oder Analgosedierung mit lokaler Anästhesie?: Ein Vergleich

Die degenerative Aortenklappenstenose ist eine der häufigsten kardiovaskulären Erkrankungen der westlichen Welt. Die operative Therapie ist bisher der einzige kurative Ansatz. Seit 2009 wird am UKSH ein minimalinvasives Ersatzverfahren über einen Leistenzugang – transfemorale Transkatheter Aortenklappenimplantation (TAVI). In den letzten Jahren wurde die transfemorale TAVI immer häufiger unter lokaler Anästhesie mit leichter Analgosedierung (CS) vorgenommen, passend zu einem minimal invasiven Eingriff und immer weniger die Vollnarkose (GA) angewandt. Das Ziel der vorliegenden Studie war die Sicherheit und Effizienz der beiden Anästhesieverfahren – Vollnarkose gegenüber leichter Analgosedierung – miteinander zu vergleichen. In die Studie wurden 300 Patienten konsekutiv eingeschlossen, die im Zeitraum von 2009 bis 2014 eine transfemorale TAVI am UKSH Kiel erhielten erhoben. 189 Patienten erhielten GA, 111 Patienten CS. Die Primären Endpunkte Mortaliät und Komplikationen unterschieden sich nicht signifikant. Die perioperativ erhobenen Daten waren in der CS-Gruppe jedoch signifikant besser, dies galt auch für den postoperativen Krankenhausaufenthalt und damit auch wirtschaftliche Faktoren. Um einen Lernkurveneffekt zu untersuchen schlossen wir Analysen mit Ausschluss der ersten 100 Patienten an. Die Analysen bestätigen die Annahme, dass TAVI unter lokaler Betäubung mit Sedierung sicher ist und viele weitere Vorteile, wie z. B. ein geringerer Medikationsverbrauch, ein kürzerer Krankenhaus- und Intensivaufenthalt sowie weniger schwerwiegende Komplikationen bietet. Insbesondere für multimorbide Patienten stellt TAVI ohne Vollnarkose eine gute Alternative dar