Ways of History Education

Die Geschichtsdidaktik in Österreich präsentiert sich heute, auch wenn sie gegenüber anderen historischen Teildisziplinen noch Aufholbedarf hat, als eine recht vielfältige wissenschaftliche Landschaft. Dennoch wäre es problematisch, ein Narrativ zu konstruieren, das die Geschichtsdidaktik gleichsam von der dunklen Vergangenheit ins Licht führt und somit die Fortschrittseuphorie einer bürgerlichen Leistungsgesellschaft nachzeichnet. Tatsächlich war die Vermittlung von Geschichte – und damit verbunden auch die Frage, welche Bedeutung die Geschichte für die Gesellschaft besitzt – seit der Aufklärung ein wichtiger Bestandteil bildungspolitischer und wissenschaftlicher Diskurse. Aus heutiger Perspektive erscheinen uns diese zwar zum Teil antiquiert und unserer Auffassung von modernem Unterricht kaum entsprechend. Allerdings wäre es wohl ahistorisch, allein eine Bewertung aus der Gegenwart heraus vorzunehmen, zumal sich gesellschaftliche Verhältnisse und somit auch die moderne bürgerlich-demokratische Gesellschaft wandeln. Eine kritische Betrachtung ist dennoch erlaubt und notwendig, insbesondere wenn Geschichte und der Geschichtsunterricht dazu instrumentalisiert wurden, um autoritäre und faschistische Systeme zu legitimieren.Today, history education in Austria presents itself as a quite diverse academic landscape, even if it still needs to catch up with other historical sub-disciplines. Nevertheless, it would be problematic to construct a narrative that leads history didactics from the dark past into the light, as it were, and thus traces the euphoria of progress of a bourgeois achievement society. In fact, the teaching of history - and with it the question of what significance history has for society - has been an important component of educational and scientific discourses since the Enlightenment. From today's perspective, some of these seem antiquated and hardly correspond to our conception of modern teaching. However, it would probably be ahistorical to make an assessment based solely on the present, especially since social conditions and thus also the modern bourgeois-democratic society are changing. A critical view is nevertheless permitted and necessary, especially when history and history teaching have been instrumentalised to legitimise authoritarian and fascist systems