Hölderlins früheste Gedichte und Briefe kennzeichnen sich durch eine stark traditionelle Gebundenheit und ,,Anonymität". Das kommt namentlich in den Gedichten aus Denkendorf zum Ausdruck, aber auch die Maulbronner Lyrik ist nur scheinbar freier, indem die schwärmerisch subjektive Empfindsamkeit doch nach einer objektiven traditionellen Gefühlsordnung ausgerichtet bleibt. Hólderlin denkt und dichtet aus der ihm anerzogenen Weltanschauung heraus, bis die Tübinger Studienzeit eine halbe Lockerung bringt in Form einer Humanisierung des Christentums; der humanistische Idealismus trägt aber noch deutliche Spuren der dualistischen Weltanschauung christlich-pietistischer Observanz. ... Zie: Zusammenfassun