Kartierung Urbaner Ernährungslandschaften : Food Atlas Wien: Visualisierung lebensmittelbezogener urbaner Strukturen und Prozesse mithilfe von Citizen Science

Konzepte der städtischen Landwirtschaft, der städtischen Lebensmittelproduktion und des Ökosystems fordern die Disziplin der Stadtplanung. Das wachsende Interesse äußert sich auf räumlicher Ebene vor allem in der Wiedereinführung der Lebensmittelproduktion in städtische Gebiete in Form von Urban Gardening, Community Gardening oder in größerem Maßstab urbaner Landwirtschaft. Weitere Aktivitäten im Zusammenhang mit der städtischen Lebensmittelversorgung sind in einem kohärenten, räumlichen Kontext noch längst nicht ausreichend erforscht. Die Suche nach nachhaltigen, territorialen Strategien, um städtische Gebiete (wieder) mit der Lebensmittelversorgung zu verbinden, ist für Städte jedoch unausweichlich geworden, da Klimawandel und geopolitische Krisen oder sogar Pandemien immer stärker in den Vordergrund treten.Die Visualisierung von Räumen, die für die Produktion, die Verarbeitung, den Vertrieb, den Konsum und die Entsorgung von Lebensmitteln (Lebensmittelkreislauf) relevant sind, fördert das Verständnis dafür, dass die Multifunktionalität des städtischen Lebensmittelnetzes nicht nur eine Angelegenheit der beteiligten Akteure und Räume ist. Vielmehr ist der gesamte Lebensmittelkreislauf mit aktuellen Herausforderungen auf mehreren Ebenen verknüpft, wie Gesundheit, Biodiversität, Klimawandel, Armut und soziale Ungleichheit, Bildung und Bewusstsein.Diese Masterarbeit basiert auf der direkten Auseinandersetzung mit Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohnern, einer theoretischen Analyse von Lebensmitteln in Bezug auf Stadtgestaltung und offiziellen Planungsdaten im Wiener Kontext. Der Prozess des kollektiven Kartierens und die daraus resultierenden Karten tragen dazu bei, Bewusstsein zu schärfen, komplexe Zusammenhänge zu erkennen und Wissen zu vermitteln, welches über das gängige Verständnis von Lebensmitteln und Stadt hinausgeht.The concepts of urban agriculture, urban food production and ecosystem are challenging the discipline of urbanism. The growing interest has expressed itself on a spatial level mainly in the reintroduction of food production in urban areas, in forms of urban gardening, community gardening, or on a larger scale urban agriculture. Further activities involved in urban food provisioning are far from sufficiently researched in a coherent spatial context. However, the search for sustainable territorial strategies to (re-)connect urban areas with food supply has become inevitable for cities as climate change and geo-political crises or even pandemics become more prominent.Visualising spaces relevant to the production, processing, distribution, consumption, and disposal of food (food cycle) promotes the understanding that the multifunctionality of the urban food network is not only a concern for the involved actors and spaces. Rather, the entire food cycle is linked to current challenges on several levels, such as health, biodiversity, climate change, poverty and social inequality, education, and awareness.This Master thesis draws upon the intersection of direct engagement with citizens, a theoretical analysis of food concerning urban design, and official planning data in the Viennese context. The process of collective mapping and the resulting maps help to raise awareness, recognise complex interrelationships and provide knowledge that goes beyond the common understanding of food and the city.16