Geschlechtsspezifische Unterschiede nach operativer Sanierung einer Erkrankung der Aorta ascendens im Kreislaufstillstand unter moderater Hypothermie

Zur Einschätzung des postoperativen Outcomes nach Operationen an der Aorta ascendes im Kreislaufstillstand und unter moderater Hypothermie werden verschiedene Risikorechner zur Hilfe genommen. Nach diesen haben Frauen gegenüber Männern grundsätzlich ein schlechteres postoperatives Outcome. Es existieren jedoch keine Daten zu geschlechtsspezifischen Unterschieden. Um diese Lücke zu schließen, wurden in dieser Arbeit retrospektiv zwischen dem 01.01.2001 und dem 31.12.2006 905 Prozeduren (n = 905) untersucht. Einschlusskriterien waren Operationen an der Aorta aufgrund eines Aneurysmas der Aorta ascendens sowie Verkalkungen. Notfälle wie Rupturen und Dissektionen wurden ausgeschlossen. Des Weiteren war Voraussetzung, dass die Operation im Kreislaufstillstand und unter moderater Hypothermie durchgeführt wurde. Männer hatten bis auf die Stillstandzeit signifikant längere Operationszeiten. Auch wurden deutlich ausgeweitetere Operationen durchgeführt. Postoperativ ergab sich bei Männern eine signifikant höhere Flüssigkeitsmenge in der Drainage. Von einem Delirium, einer CT-gesicherte TIA und bronchopulmonalen Infektionen waren Männer signifikant häufiger betroffen. Bezüglich der 7-Tage- und 30-Tage-Mortaltität konnten bei Frauen keine signifikant erhöhten Werte festgestellt werden. Bei der Berechnung der operativen Mortalität mittels der unterschiedlichen Versionen des euroSCORES hatten Frauen den Männern gegenüber in allen drei Scores eine signifikant erhöhte operative Mortalität. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Rechner wie die unterschiedlichen Versionen des euroSCORES die Mortalität der Frauen überschätzen