Ludwig der Bayer als Gesetzgeber

In der Initialminiatur zum Oberbayrischen Landrecht (1335/1346) sitzt Ludwig der Bayer auf einem aus Löwen und Adlern gebildeten Thron. Über seine Brust schlingt sich kreuzweise eine mit einfachen Adlern besetzte Schärpe, in der linken Hand hält er einen Reichsapfel (Globus), in der rechten ein dünnes Szepter. Auf dem Kopf hat er eine Art Hutkrone. Zu seinen Füßen knien links und rechts je zwei Figuren, die zum Herrscher aufblicken und mit ihren Händen auf ihn weisen. Das Weisen wird hier im speziellen Fall als eine Hervorhebung der gesetzgeberischen Funktion des Herrschers zu verstehen sein. Der offensichtliche Größenunterschied wurde vom Künstler hier zur Verdeutlichung des Unterschiedes zwischen dem Rechtsträger und den Rechtsunterworfenen zum Einsatz gebracht