Analyse zur Integration von Übersetzungsabteilungen in Wertschöpfungsketten von multinationalen Unternehmen

Diese Masterarbeit beschäftigt sich aus translationswissenschaftlicher Perspektive mit dem Management von Multilingualismus in multinationalen Unternehmen und legt besonderes Augenmerk darauf, wie grenzüberschreitend tätige Unternehmen, die Teil einer Wertschöpfungskette bilden, mit Translationsbedarf umgehen, indem sie Strategien entwickeln oder gegebenenfalls strukturelle Anpassungen vornehmen. Die aufgestellte Hypothese geht davon aus, dass Unternehmen, die in Ländern mit mehreren offiziellen Amtssprachen wie der Schweiz niedergelassen sind, eher zur Integration von Übersetzungsabteilungen als Teil der Wertschöpfungskette und damit zu einer permanenten Lösung tendieren als im Gegensatz dazu Unternehmen in „einsprachigen“ Ländern wie Österreich. Die Studie konzentriert sich vertiefend darauf, ob sich auch Faktoren wie die Unternehmensgröße, der Internationalisierungsgrad oder die Branche auf die Entscheidung für oder gegen integrierte Übersetzungsabteilungen auswirken. Mittels eines Mixed-Methods-Untersuchungsdesigns wurden dafür quantitative und qualitative Methoden kombiniert und multinationale Unternehmen mit Niederlassungen in der Schweiz und in Österreich untersucht. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Amtssprachen-Diversität nicht eindeutig als Indikator für eine integrierte translations-basierte Lösung hinsichtlich des Managements von Multilingualismus gesehen werden kann. Durch den qualitativen Untersuchungsteil konnten zudem als Hauptmotive für die Auslagerung von Übersetzungsaktivitäten wie die Übertragung von Übersetzungstätigkeiten an externe Übersetzungsagenturen oder der Einsatz mehrsprachiger MitarbeiterInnen der finanzielle Aufwand sowie der irreguläre Bedarf an Übersetzungsdienstleistungen festgestellt werden.This MA-thesis aims at shedding some light on the management of multilingualism in multinational companies from a translational point of view. The study focuses on how companies with cross-border activities embedded in value chains deal with the need of translation, by developing a policy and making, as the case may be, structural adjustments. The research hypothesizes that companies in countries with official multilingualism, such as Switzerland, are more likely to vertically integrate translation departments as part of the value chain and thereby adopt a permanent solution in the form of translation departments, as opposed to companies in countries with only one official language, such as Austria. The study further explores if other factors such as size, degree of internationalisation or industry have an impact on the decisions for or against an integrated translation solution. Using a mixed methods design this study combines quantitative and qualitative methods and surveys multinational companies with branches in Switzerland and Austria. Results suggest that the countrys official multilingualism is not a predictor of an integrated translation-based solution for the management of multilingualism. Through the qualitative survey the main reasons for policies such as translation outsourcing through translation agencies or the use of multilingual employees were identified: perceived economic expenses and perceived irregular need of translation services.vorgelegt von Sabrina StrutzAbweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des VerfassersZsfassung in dt. und engl. SpracheGraz, Univ., Masterarb., 2015(VLID)49007