Zum Umgang mit Sexualität von Menschen mit geistiger Behinderung und zur Einstellung gegenüber Sexualassistenz aus der Sicht von BetreuerInnen

Dem Bereich Sexualität von und Sexualassistenz für Menschen mit geistiger Behinderung wird in unserer Gesellschaft nach wie vor zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt und er wird zum Teil immer noch tabuisiert, obwohl auch geistig behinderte Menschen im Sinne des Normalisierungsprinzips ein Recht darauf haben, Sexualität selbstbestimmt zu leben. Zudem wurde das Thema Sexualassistenz bisher nur unzureichend wissenschaftlich beleuchtet, was ein weiterer Aspekt ist, der die Notwendigkeit dieser Studie hervorhebt. Das Ziel der Untersuchung besteht darin, etwas zur Enttabuisierung beizutragen und eine Auseinandersetzung mit diesen Themen voranzutreiben. Diese Masterarbeit gibt Aufschluss darüber, welchen Stellenwert Information und Aufklärung im Zusammenhang mit Sexualität und Sexualassistenz bei Menschen mit geistiger Behinderung haben können. Es wurden Betreuerinnen und Betreuer aus Wohneinrichtungen im Raum Graz und Graz-Umgebung zu ihrem Umgang mit der Sexualität von geistig behinderten Menschen und zu ihrer Einstellung zum Thema Sexualassistenz befragt, und im Zuge dessen wurde ihr Informationsgrad bezüglich des Bereichs Sexualität und Behinderung erhoben. Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass ausreichend Sexualwissen eine entscheidende Rolle einnimmt und informiertes Betreuungspersonal toleranter mit der Sexualität geistig behinderter Menschen umgeht und der Sexualassistenz positiver gegenübersteht.Although mentally challenged persons have a right to a fulfilling sexual life in light of the Normalizing Principle, the themes of sexuality in and sexual assistance for handicapped persons is generally ignored and even repressed by taboo. This study raises the question of the necessity of sexual assistance, and of the lack of rigorous studies in this area up to the present. The goal of this study is to contribute to the reduction of these taboos and to encourage others to tackle this subject. Benefits which arise by providing sexual information and advice to handicapped persons are also determined here. Caregivers from assisted-living centers in Graz and surrounding areas were interviewed as to their opinions about sexual assistance. A questionnaire was devised to rate their level of information about sexuality in handicapped persons. The results of this study show that informed caregivers are more tolerant of the sexuality of their clients, and have a more positive opinion of sexual assistance than less informed caregivers.vorgelegt von Elisabeth GutmannAbweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des VerfassersZsfassung in engl. u. dt. SpracheGraz, Univ., Masterarb., 2009(VLID)24612