Betroffene für Betroffene : Peer Counseling als Weg zu Empowerment, Selbstbestimmung und Inklusion

Peer Counseling ist eine emanzipatorische Beratungsmethode, in der aktives Zuhören und Problemlösungs-Techniken angewandt werden, um ähnlich betroffene Menschen (Peers) bei der Bewältigung schwieriger Lebenssituationen zu unterstützen. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, welchen Beitrag das Konzept des Peer Counseling zu Empowerment, Selbstbestimmung und gesellschaftlicher Inklusion von Menschen mit Behinderung leisten kann. Weiters wird der Frage nachgegangen auf welche Weise und mit welchem Erfolg dieses Konzept derzeit in Österreich eingesetzt wird, mit dem Ziel Peer Counseling als eine Methode darzustellen, die durchaus als Ergänzung des bestehenden Angebotes im Beratungssektor für Menschen mit Behinderung gesehen werden kann. Neun Peer Counselors/Counselorinnen in sechs österreichischen Bundesländern wurden mit Hilfe eines Expert/inn/en-Interviews basierend auf einem halbstandardisierten Leitfaden-Interview zu Angeboten, Erfahrungen und Kritikpunkten mit Peer Counseling befragt. Anschließend wurden die Interviews einer qualitativen Inhaltanalyse unterzogen. Die so erlangten Ergebnisse zeigen, dass Peer Counseling in Österreich derzeit noch eine wenig beachtete Form der Beratung darstellt. Aus Sicht der Interviewpartner/inn/en ist Peer Counseling jedoch für Menschen mit Behinderung sowohl in beratender als auch ratsuchender Position, ein wichtiges Empowermentinstrument für eine Erweiterung der Selbstbestimmung, sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene. Auf diese Weise ist Peer Counseling in der Lage die Teilhabechancen und gesellschaftliche Inklusion von Individuen zu unterstützen.Peer counseling is an approach of active-listening and problem-solving techniques to support people in similar circumstances (peers) to accomplish challenging live events. This master thesis is trying to answer the question in which way the peer counseling concept is able to contribute to empowerment, self-determination and inclusion of people with disabilities. Another focus lies on the implementation of peer counseling in Austria and what achievements the concept has made so far. The intention is to describe peer counseling as a supplemental approach to the established range of services for people with disabilities. The research is based on qualitative, semi-structured expert-interviews with nine peer counselors in six Austrian provinces, who were questioned about their service, experiences and points of criticism with peer counseling. Subsequently all interviews were analysed with the help of a qualitative content analysis. Results show that peer counseling is on one hand a neglected form of counseling in Austria. But on the other hand it is seen as an important empowerment-tool to increase self-determination for peer counselors and clients on an individual as well as on a social level. In this way the results of this study underline that peer counseling is able to support the chances of participation and social inclusion of people with disabilities.vorgelegt von Katrin BrunnerAbweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des VerfassersGraz, Univ., Masterarb., 2009(VLID)24587