Investmentstrategien in Zeiten negativer Realverzinsung : ein Blick auf ausgewählte Produkte im Anlageuniversum

Nachdem die Europäische Zentralbank am 14. November 2013 den Leitzins auf ein Rekordtief von 0,25% gesenkt hat, kommen Geschäftsbanken seit der Einführung des Euros so günstig an Geld wie nie zuvor. Mit dem Ziel, einen billigen Kreditmarkt für Unternehmen und Privatpersonen zu schaffen, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln, schwächt die EZB hingegen Sparer und Investoren. Gepaart mit steigenden Preisen erleiden Anleger reale Verluste, wenn ihre Zinsen kleiner als die Inflationsrate sind.Viele Menschen wissen nicht, wo sie ihr Geld in Zeiten negativer Realverzinsung anlegen sollen, bzw. wie sie einem Vermögensschwund entgehen können. Die derzeitige Situation für Sparer bei Banken sieht düster aus. Ziel der vorliegenden Arbeit war es Assets zu finden, die möglichst immun gegen eine stark anziehende Inflation sind und die tiefe Zinslage für sich nutzen können. Dazu wurde die Performance der Anlageklassen Anleihen, Aktien, Rohstoffe, Hedgefonds und Immobilien in Zeiten von negativer Realverzinsung untersucht. Für risikofreudige Investoren bietet sich als beste Alternative eine Veranlagung in Aktien oder Immobilien an. Diese konnten von den niedrigen Zinsen profitieren und das ?billige? Geld für Investitionen nützen. Anleger hätten damit eine jährliche inflationsbereinigte Rendite von zirka 17% in den letzten fünf Jahren erwirtschaftet. Dabei hätten sie aber auch eine jährliche Volatilität von 21,4% (bei Immobilien) und 15,1% (bei Aktien) in Kauf nehmen müssen. Risikoaversen Anlegern hätten sich hingegen Corporate Bonds angeboten. Diese hätten bei deutlich geringerem Risiko (jährliche Volatilität von 4,2%) eine solide Rendite von 5,4% p.a. gebracht. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass ein Vermögenstransfer vom Gläubiger zum Schuldner stattfindet und eine Realrendite ohne Risiko nicht mehr zu erwirtschaften ist.The refinancing costs for commercial banks are on a record low, after the European Central Bank lowered its key interest rate to 0,25%. With the goal of creating a cheap credit market for businesses and individuals to boost the economy, the ECB is weakening savers and investors though. Coupled with rising prices, investors will suffer real losses if interest rates are lower than the inflation rate.That?s why many people do not know where to invest their money these days or even how they could keep their money. The current situation for depositors in banks looks bleak. For daily saving accounts, the interest rate is in the range of 0.1% p.a. Even with longer linked products up to three years, the interest rate reaches barely 1% p.a. The expected inflation rate of 2013 is about 2%. Hence Investors will suffer a real loss of 1% to 2% annually.The main aim of this paper is finding assets which are immune to a sharp rise of inflation rate and can take advantage of the low interest rate. For this purpose, the performance of the asset classes bonds, equities, commodities, hedge funds and real estate has been studied in the last period of negative real interest rates from 2009 to 2013.The best choice for risk takers is an investment in stocks or real estates. These assets can benefit from the low interest rates and the "cheap" money which is available for investments. In this case Investors would have generated an annual inflation-adjusted rate of return of approximately 17% in the last five years. However, they also would have must accepted an annual volatility of 21.4% (in real estate) and 15.1% (shares). Risk averse investors would have favored corporate bonds. This would have generated a solid yield of 5.4% p.a. at a significantly lower risk base (annual volatility of 4.2%). All in all it can be said that a transfer of wealth from creditors to debtors takes place and that there is no way of earning a real rate of return without taking risk.Markus BrunnerAbweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des VerfassersZsfassung in dt. und engl. SpracheGraz, Univ., Masterarb., 2014(VLID)24053