Die Entwicklung des UN-Kaufrechts anhand ausgewählter Entscheidungen des OGH

In dieser Diplomarbeit wurde anhand einer Judikaturanalyse von sechs ausgewählten Entscheidungen des OGH dargestellt, wie sich das UN-Kaufrecht aktuell entwickelt hat. Dies erfolgte unter Berücksichtigung der internationalen Rechtsprechung, welche für die Auslegung der Konvention von großer Bedeutung ist. Erst durch die internationale Praxis lassen sich viele, eher unbestimmt formulierten Begriffe der Konvention näher konkretisieren. Folgende Problempunkte hatte der OGH dabei zu entscheiden: Wann gilt eine Pflichtverletzung als wesentlich genug um eine Vertragsaufhebung zu rechtfertigen und inwiefern spielt diesbezüglich die Möglichkeit vorliegende Mängel zu beheben eine Rolle? Unter welchen Umständen können die Anforderungen an die Untersuchungspflicht des Käufers reduziert werden? Wie ist die Beweislastverteilung im Zusammenhang mit dem Art 40 CISG und ist eine Beweislastumkehr möglich? Gilt die Vornahme einer Verarbeitungshandlung als konkludente Annahme? Welche Schäden sind gem Art 74 CISG ersatzfähig?Da es keine übernationale Rechtsprechungsinstanz gibt, lässt sich erkennen, dass viele aufgeworfene Fragen von den Gerichten der Vertragsstaaten unterschiedlich beantwortet werden. Diese Entscheidungen sollen berücksichtigt werden, allerdings ist eine strenge Bindungswirkung zu verneinen.This thesis focuses on the developement of the CISG based on an analysis of six selective decisions by the Supreme Court. International jurisdiction is taken into consideration as well since it is important for the interpretation of the convention. The jurisdiction makes it possible to substantiate many undetermined terms.The main issues of this decisions are: What constitutes a fundamental breach, so that the buyer is allowed to avoid the contract? How does the possibility of correction of defects influence the existence of a fundamental breach? What circumstances allow for a reduction of the level of the obligation to examine? Which contracting party bears the burden of proof in case of Art 40 CISG and is a shift of the burden of proof possible? Does the act of manufacturing imply the acceptance of a contract? To what extent is the seller liable to pay damages in case of Art 74 CISG? As a result, it can be noted, that there are many problems which have been decided differently in the international practice. A reason for this ist the absence of a supranational court. The Supreme Court should consider these decisions but there is no obligation to follow them.eingereicht von Magdalena Roswitha KautzkyAbweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des VerfassersGraz, Univ., Dipl.-Arb., 2014(VLID)24044