Kritische Würdigung ausgewählter Modelle der Organisationsentwicklung unter besonderer Berücksichtigung der Bezugnahme auf Individuum und individuelles Lernen

Seit Beginn der 1970er Jahre werden vermehrt Modelle zur Organisationsentwicklung vorgestellt, die sich mit der Entwicklung von Organisationen, meist von Unternehmen befassen. Zur Organisationsentwicklung gehört unabdingbar organisationales Lernen. Dieses ist aber nur möglich, wenn es (zuvor) zu individuellem Lernen kommt. Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit die ausgewählten Modelle auf Individuum und individuelles Lernen eingehen. Untersucht werden die Modelle von Ichak Adizes, Henry Mintzberg, Friedrich Glasl/Bernard Lievegoed sowie das (Neue) St. Galler Management-Modell. Zu Beginn der Arbeit werden die grundlegenden Begriffe des Themenkreises erläutert und ein kurzer Überblick über die Entstehung von Organisationsentwicklungsmodellen gegeben. In einem weiteren Schritt wird der Zusammenhang zwischen organisationalem Lernen und individuellem Lernen geklärt und warum daher Modelle nicht schlüssig sind, die individuelles Lernen nicht oder nicht in ausreichendem Maße berücksichtigen. Danach werden die ausgewählten Modelle vorgestellt und untersucht, inwieweit sie auf das Individuum und individuelles Lernen eingehen und ob die einzelnen Modelle in sich schlüssig und logisch aufgebaut sind. Das Eingehen auf das Individuum ist in den Modellen nur zum Teil bzw. nur in Ansätzen gegeben, auf individuelles Lernen wird so gut wie nicht eingegangen. Daher konnte auch in keinem der Modelle ein Zusammenhang zwischen individuellem und organisationalem Lernen hergestellt werden. Im zusammenfassenden Vergleich der Modelle kann daher gesagt werden, dass trotz der Weiterentwicklung der Denkweise von Organisationsentwicklungsmodellen hin zu einer systemischen, ganzheitlichen Betrachtung das Individuum und individuelles Lernen nach wie vor zu wenig bzw. zu wenig explizit Beachtung finden und der Zusammenhang zwischen individuellem und organisationalem Lernen nicht hergestellt wird.Since the beginning of the 1970s new models of organizational development are being introduced, coping with the development of organizations. A crucial part of organizational development is organizational learning. Organizational learning can only happen if individual learning has occurred before. Therefore the research topic of this master thesis is to which extent these selected models of organizational development deal with the individual and individual learning. It is to be analyzed if the selected models are conclusive within themselves, meaning if they deal with the development of organizations in a holistic way and therefore take the individual and individual learning conclusively into consideration. The selected models are models of Ichak Adizes, Henry Mintzberg, Friedrich Glasl/Bernard Lievegoed and the (New) St. Galler Management-Modell. At the beginning terms and definitions of the topic are being defined and a short overview on the emergence of organizational development models is given. Then the implication of organizational and individual learning is dealt with and why such models cannot be seen as conclusive which do not deal with individual learning in an adequate way. After that, the selected models are being introduced and examined in detail. The findings of how and to which extend the models deal with the individual and individual learning are summarized. As a result, the examination of the models shows that they insufficiently deal with the individual and do not deal with individual learning at all. Therefore, no model could establish a correlation between individual and organizational learning. Thus, the examination shows that in spite of the continuous progress in organizational development models towards a systemic, holistic way of thinking the individual and individual learning is still not being paid attention to in an adequate way and the coherence of organizational and individual learning is not being shown.Andrea SteinwiedderAbweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des VerfassersZsfassung in dt. und engl. SpracheGraz, Univ., Masterarb., 2013(VLID)23390