Effekte eines Neurofeedbacktrainings auf die verbale und nonverbale Gedächtnisleistung sowie die kortikale Aktivität nach einem Schlaganfall

Eine neue Methode hinsichtlich der kognitiven Rehabilitation nach einem Schlaganfall stellt das Neurofeedbacktraining dar. Es gingen damit anhand bisheriger Studien sowohl im klinischen Setting, als auch bei gesunden Personen Verbesserungen der kognitiven Funktionen einher. In der vorliegenden Untersuchung wurde ein zehnmaliges Training des sensomotorischen Rhythmus (12?15 Hz) bei gesunden älteren Personen sowie PatientInnen nach einem Schlaganfall durchgeführt. Es sollten mögliche Effekte auf die deklarative Gedächtnisleistung, welche jeweils vor und nach dem Training erhoben wurde, aufgezeigt werden. Dabei konnte speziell in der PatientInnengruppe eine Steigerung und Anpassung der verbalen Abruf- sowie Lernleistung an die Kontrollgruppe erreicht werden. Je nach Art und Ausmaß der Beeinträchtigung war es einzelnen PatientInnen möglich, mehr von dem Training zu profitieren als andere, welches sich in einer kurz- sowie langfristigen Steigerung der deklarativen Fähigkeiten manifestierte. Die Einzelfallanalyse eines Patienten gab Aufschluss über mögliche Effekte des Trainings auf die ereigniskorrelierten Potentiale und Oszillationen. Bei dem Patienten mit starker kognitiver Beeinträchtigung (Hippocampusschädigung) spiegelten sich im verbalen Bereich stärkere Defizite sowohl in der Ausrichtung der Aufmerksamkeit (N100), als auch Informationsverarbeitung (P300) wider. Im nonverbalen Bereich lagen keine Unterschiede zur Kontrollgruppe vor und deuten auf nicht so stark beeinträchtigte Fähigkeiten hin. Hinsichtlich der ereigniskorrelierten Oszillationen zeigte sich bei nonverbalen Aufgaben eine stärkere Aktivität frontal nach dem Training (Alpha- und Beta-Desynchronisation). Es konnte zusätzlich (verbal und nonverbal) nach dem Training eine wie in der Kontrollgruppe vorherrschende Theta-Desynchronisation beobachtet werden, welche die zuvor bei dem Patienten noch vorherrschende Synchronisation ersetzte.The use of neurofeedback training has opened a new field for cognitive rehabilitation after stroke.Previous studies have documented enhancement of cognitive performance in the clinical field but also in healthy participants. The aim of the current study was to use ten sessions of sensorimotor rhythm neurofeedback training (12-15 Hz) to assess changes in the declarative memory in elderly and patients after stroke. Several verbal and nonverbal learning tests were used to show possible differences after training. The results reveal that the patients were able to enhance their learning and recall performance after training to the level of healthy controls. Most interestingly, some patients benefit more than others by showing increased short-term and delayed verbal and nonverbal recall capability. Thus, the results support the idea that both, the extent of the impairment as well as lesion characteristics, do have influence on the success of such training protocols. In addition, a single case study of a patient with hippocampal lesion was done to show changes in particular aspects of the event-related potentials, as well as oscillations after training. The results document impaired verbal capability by showing decreased N100 (selective attention) and P300 (information processing) components compared to healthy controls. Regarding to the nonverbal performance, no significant differences could be observed to healthy controls. The data can be interpreted to support the idea, that verbal (in comparison to nonverbal) capability was impaired to a stronger extend. Furthermore, the patient showed more frontal than parietal activity in nonverbal tasks after training (alpha and beta desynchronization). Interestingly, theta synchronization before, but desynchronization after training during performing verbal and nonverbal tasks could be observed.vorgelegt von Margit KrennAbweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des VerfassersZsfassung in dt. und engl. SpracheGraz, Univ., Dipl.-Arb., 2013(VLID)23372