Tourismus, CSR und Armutsminderung - wie Reiseveranstalter im Rahmen ihres CSR-Management zur Armutsminderung in den bereisten Destinationen beitragen können

Von dem Standpunkt ausgehend, dass nicht nur die Entwicklungszusammenarbeit einen positiven Beitrag zur Armutsminderung in den sogenannten ?Entwicklungsländern? leisten kann, sondern auch die Privatwirtschaft, beschäftigt sich die vorliegende Masterarbeit mit den verschiedenen Möglichkeiten zur Armutsminderung durch den Tourismus. Als grundlegendes Ziel wird darin analysieret, wie Reiseveranstalter im Rahmen ihres Corporate Social Responsibility (CSR)-Management dazu beitragen können und inwieweit diese Möglichkeiten in den Zertifizierungsrichtlinien von TourCert ? ein CSR-Siegel für Reiseveranstalter ? verankert sind bzw. wo Verbesserungsmöglichkeiten bestehen. Die Fragestellungen werden Mittels wissenschaftlicher Literatur und Publikationen wegweisender NGOs und IOs sowie qualitativer Experteninterviews beantwortet. Es wird deutlich, dass der Tourismus durch drei verschiedene Effekte, nämlich direkte (Partizipation im Tourismus), indirekte (Gewinne aus Aktivtäten, die sich durch den Tourismus finanzieren, aber nicht zur Tourismuswirtschaft zählen) und dynamische (längerfristige strukturelle Veränderungen) zur Armutsminderung beitragen kann. Im Bezug auf CSR ist es von zentraler Bedeutung, dass die Verantwortung für die komplette Wertschöpfungskette, welche bei Reiseveranstaltern von komplexer Natur ist und sich bis in die Destinationen zieht, übernommen wird und im Kerngeschäft verankert ist und nicht auf reines soziales Engagement reduziert wird. Wenn dieser Anspruch ernstgenommen wird, lassen sich insbesondere aus den direkten Effekten konkrete und messbare CSR-Strategien ableiten, wobei jene Maßnahmen, die sich aus den dynamischen ergeben, schwer umzuwandeln sind. TourCert hat in seinem Kriterienkatalog den Großteil der erarbeiteten CSR-Strategien verankert.Based on the fact that not only development cooperation can contribute to poverty reduction in the developing countries, but as well the private sector, this master thesis deals with different approaches of tourisms possibilities to contribute to poverty reduction. Thereby the prevailing aim is to analyze Tour Operators potential to contribute to this issue in the context of their CSR-Management. Furthermore, it is analyzed, to what extent these possibilities have been integrated in the certification criteria of TourCert ? a CSR-Seal for Tour Operators ? or if opportunities for improvement exist. In order to answer this questions academic literature and publications of seminal NGOs and international organizations are analyzed as well as expert interviews have been conducted. Major results are that tourism can contribute to poverty reduction via three different effects, direct (participation within the tourism sector), indirect (profits gained from activities which are financed by the tourism industry but are not part of it), and dynamic (long-term, structural changes). Concerning CSR it is of high significance that the Tour Operators take responsibility for the complete supply-chain. The means that CSR for Tour Operators is of high complexity, because it ranges from the home country to the destinations and pure social commitment is not sufficient. Regarding this understanding of CSR, CSR-Strategies can be particularly deduced from the direct effects, whereas the measures which arise from the dynamic effects are difficult to convert. Most of the compiled CSR-strategies are integrated in TourCerts certification criteria.Friederike LückAbweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des VerfassersZsfassung in dt. und engl. SpracheGraz, Univ., Masterarb., 2012(VLID)22514