Das goldene Zeitalter der Sicherheit : nationale österreichische Identitätskonstruktionen und deren Beziehung zum wachsenden Antisemitismus im deutschsprachigen Raum der Donaumonarchie 1866 - 1914

?Das goldene Zeitalter der Sicherheit? Nationale österreichische Identitätskonstruktionen und deren Beziehung zum wachsenden Antisemitismus im deutschsprachigen Raum der Donaumonarchie 1866 ? 1914Im 19. Jahrhundert wurde das deutschsprachige Österreich als Teil des deutschen Kulturraumes gesehen ? durch das Ausscheiden aus dem Deutschen Bund schien es, als wäre man nun nicht mehr Teil dieser Einheit. Dies und der Ausgleich mit Ungarn 1867 waren für die deutschsprachige Bevölkerung Cisleithaniens zentrale Ausgangspunkte für die Herausbildung unterschiedlicher nationaler Identitätskonstruktionen. Dabei ist festzustellen, dass die Verwendung von Antisemitismus als Agitationsmittel im Rahmen einer nationalen Identitätskonstruktion im ausgehenden 19. Jahrhundert in einigen gesellschaftlichen Gruppierungen besonders deutlich wurde. Dennoch verknüpften sich erst in Folge der Entstehung der christlich-sozialen Partei nationale und antisemitische Begrifflichkeiten in der Textebene der Tagespresse zu identitären Diskursen. Die Betonung der Unterstützung von Monarchie und Dynastie sowie die Verwendung eindeutig nationalen Vokabulars machten dabei strukturellen Gemeinsamkeiten aus. Entscheidend in dieser Entwicklung waren vor allem die Herausbildung der politischen Massenbewegungen und die damit verbundenen weitreichenden gesellschaftlichen Entwicklungen. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass antisemitische Widerstandsbewegungen vornehmlich gegen den politischen Liberalismus wirkten und in den 1880er Jahren nationale Forderungen aufgriffen. Diese wurden im deutschnationalen wie auch im konservativ-katholischen Lager weiter tradierten, jedoch erst in der Entwicklung des christlich-sozialen politischen Milieus sind zentrale Verknüpfungen mit einer österreichischen nationalen Identitätskonstruktion zu erkennen.?Das goldene Zeitalter der Sicherheit?Austrian national identity and its relation to the growing anti-Semitism in German-speaking regions in Austria-Hungary 1866 - 1914During the 19th century parts of German-speaking population in Austria-Hungary saw themselves as part of the German cultural space. After the Austro-Hungarian Compromise of 1867 it seemed as if there weren?t part of this cultural unity anymore. Within the k.u.k. monarchy all different national entities discovered language, culture and landscape as part of a national identification process. As a result of the formation of an Austrian national identity anti-Semitic motifs established, especially in conservative parts of the society. The main interest was to distances themselves from liberalism, which was associated with the Jewish population. But it was the establishment of the Christian-social party that combined national and anti-Semitic concepts on a semantic text level in the daily press to a national identity discourse. Furthermore the support of the monarchy and dynasty on the one hand as well as the use of unambiguously national vocabulary on the other hand connected the monarchic and national concept. Essential in this development was the formation of a political mass-movement and the far-reaching social developments linked with this. Summarizing anti-Semitic language was used particularly against the political liberalism. During the 1880s conservative parts of the society combined national and anti-Semitic discourse, but yet the development of a Christian-social political mass-movement enabled the connection between national and anti-Semitic language on a broader societal level.eingereicht von Lisa KienzlAbweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des VerfassersZsfassung in dt. und engl. SpracheGraz, Univ., Diss., 2012OeBB(VLID)22411