Die Abwertung von Frauen gespiegelt in der Mythologie der Kulturen des Alten Orients und im frühen Christentum : eine religionsphilosophische Untersuchung

Die vorgelegte Masterarbeit behandelt die Abwertung und die Unterdrückung von Frauen in patriarchalen Gesellschaften, die sich auch in den Mythen der frühen Völker und Kulturen zeigen. Sie beginnt mit einer allgemeinen Einführung zu den Merkmalen und zur Interpretation von Mythen. Anschließend folgen die einzelnen Kapitel über die mesopotamischen, die griechischen, die jüdischen und die christlichen Mythen. Den Abschluss bildet ein Kapitel über das Weibliche in den heutigen Religionen. Am Anfang jedes Kapitels gibt es eine kurze geschichtliche Einführung. Im Kapitel über die sumerischen und babylonischen Mythen sind besonders die Göttinnen Inanna (Ischtar) und Ninhursag, sowie die Göttin Tiamat und der Gott Marduk wichtig. Als nächstes behandle ich die griechische Mythologie und die frühe Philosophie der Griechen. Der Fokus liegt hierbei auf der Verdrängung der großen griechischen Göttinnen Athena und Hera. Auch die Göttin Artemis wird als eine Ausnahme aus dem Verdrängungsprozess behandelt. Im Kapitel über die jüdische Mythologie geht es vor allem um die Mythen über Adam und Eva und den Sündenfall. Es soll gezeigt werden, wie auch mit Hilfe der griechischen Philosophie die Abwertung der Frauen durch die Religion legitimiert wurde. Auch das jüdische Gottesbild ist Teil der Analyse. Bezüglich der christlichen Mythologie spielen vor allem das Christusbild und die Rolle Marias eine große Rolle. Hier möchte ich anhand der jüdischen Weisheitsliteratur zeigen, wie weibliche Charakterzüge in das Gottesbild der Juden und Christen eingegangen sind. Zuletzt befasse ich mich noch mit feministischer Theologie und der Rückkehr der Göttin in unsere Gesellschaft. Der Fokus liegt hierbei auf der Wiederentdeckung weiblicher Lebenswerte für die Gesellschaft und auf der Neuinterpretation religiöser Texte. Eine wichtige Rolle spielt in diesem Zusammenhang die französische Philosophin Simone de Beauvoir, die der Abwertung von Frauen ein ganzes Buch gewidmet hat. Der Genderforschung ist es zu verdanken, dass wir heute wissen, dass aus dem biologischen Geschlecht eines Menschen nicht zwangsweise dessen soziale Rolle resultiert. Auch das Problem der Geschlechtlichkeit im psychotherapeutischen Kontext wird kurz skizziert.This Masters Thesis is about the devaluation and suppression of women and their reflection in the myths of early people and cultures. It starts with an introduction to the characteristics and interpretations of myths in general. Afterwards follow the chaperts about the mesopotamian, the greek, the jewish and the christian myths in detail. The last chapter is about feminitiy in modern religion. At the beginning of each chapter is given a short summary about the history of the several cultures. In the chapter about the sumerian and the babylonian myths are the goddesses Inanna (Ischtar) and Ninhursag, and the goddess Tiamat and the god Marduk of special importance. Next I write about the greek mythology and the early philosophy of ancient Greece. Thereby I focus on the displacement of the major greek goddesses Athena und Hera. Also Artemis is important, because she is an exception in the discrimination of female goddesses. The chapter about jewish mythology will especially refer to the myths about Adam and Eva and the "fall of man". I want to show, how the devaluation of women was established with the help of philosophical ideas. The image of the jewish God will also play an important role in the analysis of jewish mythology. Concerning the christian myths in ancient times I concentrate on the image of Christ and the importance of his mother Maria for Christians today. On the base of the jewish "wisdom literatur" I want to show, how female characteristics are incorporated in the image of the jewish and the christan God. In the end I deal with the topic of feministic theology and the return of the ancient goddesses into the society today. The focus in this chapter is put on the rediscovery of female values for the society and the reinterpretation of religios texts. An important role in this connection plays the french philosopher Simone de Beauvoir, who wrote a book about the devaluation of women. Gender research helped us to understand, that from the biological sex of a human being does not necessary result its gender. Also the problem of sexuality in the context of psychotherapy will be outlined in brief.vorgelegt von Eva EckhardZsfassung in dt. und engl. SpracheGraz, Univ., Masterarb., 2012(VLID)22191