Wissenserwerb und Kommunikation beim Problemlösen im Team : Vergleich Video - Face-to-Face

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Kommunikation beim komplexen Problemlösen in Videokonferenz- und Face-to-Face Triaden bei der gemeinsamen Bearbeitung eines Planspiels. Es wurde untersucht, ob sich die Kommunikationsumgebung bzw. ein Kommunikationstraining auf die Problemlöseleistung bzw. problemlösende Kommunikation während des Spiels auswirken. Zusätzlich wurde der Frage nachgegangen, inwiefern sich die Spielleistung durch die Kommunikation vorhersagen lässt. 40 Face-to-Face-Triaden absolvierten dazu das Planspiel ?Ecopolicy?, wobei das zuvor gelernte individuelle und aufgabenspezifische Wissen im Rahmen der Kommunikation während des Spiels einfließen sollte. Zur Verbesserung der Wissenskommunikation erhielt die Hälfte der Gruppen ein Problemlösetraining. Die Gruppenspiele wurden mit Video aufgezeichnet, die Transkripte mittels eines theoriegeleiteten Kategoriensystems ausgewertet und mit 52 Videokonferenz-Triaden aus Voruntersuchungen verglichen. Es zeigt sich, dass das Training und Setting zwar keinen direkten Einfluss auf die Problemlöseleistung, jedoch auf bestimmte Problemlösekategorien hat. In der Kategorie, die einen erhöhten Aufmerksamkeitsfokus und Einschränkungen durch medienvermittelte Kommunikation erfassen soll, erweist sich das Training als wirksam. Zudem eignet es sich, einen grundsätzlich strukturierten Gesprächsablauf herzustellen, allerdings konnte keine Wirkung hinsichtlich einer Veränderung der Problemlöseleistung nachgewiesen werden. In Videokonferenzen ist die Kommunikation aufgabenorientierter und weniger persönlich. Als Vorhersagevariablen der Problemlöseleistung eignen sich Kategorien, die sich auf den Aufmerksamkeitsfokus beziehen und Handlungswissen erfassen. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Einschränkungen einer medienvermittelten Kommunikation mit einem entsprechenden Training ausgeglichen werden können, legen jedoch eine Überarbeitung des Trainingskonzepts hinsichtlich der Förderung von Handlungswissen nahe.The present work deals with the communication of small groups during complex problem-solving in videoconferences and face-to-face collaboration on a business game. The target was to examine whether different communication settings and a specific communication training have an impact on game performance and problem-solving communication during the game. In addition, it was investigated how the game's performance can be predicted by the communication.40 face-to-face triads completed the gaming simulation "Ecopolicy" in two consecutive cycles, whereby the previously learned individual and task-specific knowledge should be integrated in communication throughout the game. To improve the knowledge-communication, half of the groups received a problem-solving training in advance. The group games were video-recorded and the transcripts were analyzed by using a theory-based categorization system and compared with the data of 52 videoconference triads from previous researches.The results show that neither the training nor the setting have an impact on the game performance. Concerning the communication it was verified that both, training and setting, and their interaction have an influence on certain problem-solving categories. The training proofs to be effective in categories that measure an increased focus of attention and limitations of videoconferences. In addition, it seems to be suitable for a fundamentally structured communication process. However, no effect of changes in problem solving performance could be demonstrated. Communication in video-conferences is more likely to be task-oriented and less personal. Good predictors of problem-solving performance are those categories that relate to the focus of attention and detect procedural knowledge.These results indicate that an appropriate training offsets the limitations of videoconferences. Concerning the conveyance of procedural knowledge, a revision of the training is suggested.Ingund PeinZsfassung in engl. SpracheGraz, Univ., Dipl.-Arb., 2011(VLID)21694