Assessment of bidialectal aphasia

Einer der Vorteile der Globalisierung ist die Zwei- bzw. Mehrsprachigkeit von mehr als der Hälfte der Weltbevölkerung. Deren Ursprung kann allerdings in Länder zurückverfolgt werden, in denen sowohl eine Standardsprache als auch verschiedene Dialekte gesprochen werden. Da eine Einschätzung dieser Dialekte im Falle einer Sprachstörung nötig erscheint, wurde der Bilingual Aphasia Test (BAT) ins Kärntnerische übersetzt. Die Übertragung des BAT in jede beliebige Sprache erfordert einen fundierten theoretischen Hintergrund für das Verständnis der Komplexität der Aphasie bei Zweisprachigen. Nach einer grundlegenden Einführung werden die Erholungsmuster sowie deren etwaige neurologische Ursachen näher betrachtet. Die Rolle der Subsystems und Activation Threshold Hypothesis wird ebenso untersucht wie der Einfluss von prozeduralem und deklarativem Gedächtnis. Die zunehmende Tendenz in der Neurolinguistik, Dialekte nunmehr als eigenständige Sprachen anzuerkennen, hat die Übertragung des BAT ins Kärntnerische angeregt. Nach der Erläuterung der Grundlagen des BAT und dessen Nutzen werden die Unterschiede zwischen Standard und Dialekt hervorgehoben. Schließlich werden die Richtlinien zur Transkription, sowie der Beitrag der verschiedenen Testmodule zur Einschätzung einer Sprachstörung behandelt. Anschließend werden die Daten einer Testgruppe analysiert, die einen Vergleich mit der Leistung von Aphasikern ermöglicht. Die Erfassung aller Sprachen einschließlich des Dialekts, der von Aphasikern gesprochen wird, reduziert das Risiko von Fehldiagnosen. Interferenzen zwischen den einzelnen Sprachen könnten als Paraphasien oder Paragrammatismus interpretiert werden, während mangelhafte Beherrschung des Standards als Aphasie diagnostiziert werden könnte. Der gesellschaftliche Wert sollte ebenfalls nicht unterschätzt werden, weil oft eine emotionalere Beziehung zur Mundart als zum Standard besteht.One of the positive aspects of globalisation is bi- or multilinguality of more than half of the world?s population. However, bi/multilingualism already has its roots within countries where several varieties coexist with the standard language. In case of aphasia the assessment of those dialects is possible and this is the reason why the Carinthian version of the Bilingual Aphasia Test (BAT) was created.The transposition of the BAT into any language requires substantial theoretical background in order to understand the complexity of bilingual aphasia. After introducing the basic facts, the recovery patterns of bilingual aphasia and the mental framework that might explain them are focused on. The role of the Subsystems and the Activation Threshold Hypothesis concerning recovery is elaborated as well as the impact of procedural and declarative memory. The tendency among neurolinguists to accept dialects as individual languages inspired the transposition of the BAT into Carinthian dialect. The principles of the BAT and the value of transposition are discussed. The standard and the dialect are contrasted before the formal transcription guidelines and the several modules are presented in more detail. Subsequently, the data of a reference group of 30 Carinthian speakers are analysed; the results allow interpretation of the performance of aphasic patients. The assessment of all languages including dialects spoken by individuals suffering from aphasia would reduce the risk of misdiagnosis. Interference between languages could be interpreted as paraphasias or paragrammatism whereas imperfect mastery of the standard could be diagnosed as aphasia. The social value should not be underestimated as well. Most dialect speakers are more emotionally attached to the variety than to the standard because it is the language spoken within the family and with friends.vorgelegt von Alexandra WurianAbweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des VerfassersZsfassung in dt. SpracheGraz, Univ., Dipl.-Arb., 2011(VLID)21555