Beendigungsansprüche der Arbeitnehmer im Falle der Insolvenz des Arbeitgebers : vergleichende Betrachtung der Ansprüche an Hand von Modellrechnungen unter besonderer Bedachtnahme auf schwangere Arbeitnehmerinnen und begünstigte Behinderte

Die Beendigung von Dienstverhältnissen sowie die Qualifizierung der für die AN daraus entstehenden Ansprüche ist ein in (fast) jedem Insolvenzverfahren eines Unternehmens relevantes Thema. Der Insolvenzverwalter muss, da das laufende Entgelt (inkl Sonderzahlungen) nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens eine Masseforderung darstellt und somit die Insolvenzmasse wesentlich belastet wäre, die Arbeitsverhältnisse der nicht mehr benötigten AN möglichst kostengünstig beenden. Andererseits darf nicht vergessen werden, dass die AN insoweit besonders schutzwürdig sind, als diese existenziell von deren Arbeitseinkommen abhängen. Ein besonderes Augenmerk muss auf besonders bestandgeschützte AN gerichtet werden. Vor dem Hintergrund der letzten Wirtschaftskrise ist am 1. 7. 2010 das neue IRÄG 2010 in Kraft getreten. Damit wurde neben der Abschaffung der AO auch der für diese Arbeit zentrale, das letzte Mal mit dem IRÄG 1997 geänderte, § 25 IO umgestaltet. Aufgrund der Aktualität des Themas wird an passender Stellen auf die mit § 25 IO zusammenhängenden Änderungen durch das IRÄG 2010 eingegangen.In der vorliegenden Arbeit soll vor allem auf die arbeitsrechtlichen Gesichtspunkte der beiden insolvenzspezifischen begünstigten Lösungsvarianten des Arbeitsverhältnisses, der Kündigung des Arbeitsverhältnisses durch den Insolvenzverwalter sowie des begünstigten Austritts durch den AN gem § 25 IO eingegangen werden. Hierbei werden, basierend auf einem Ausgangssachverhalt und daraus resultierenden Modellrechnungen, die finanziellen Beendigungsansprüche eines Angestellten, einer dem MSchG unterliegenden, schwangeren AN und eines begünstigten Behinderten gegenübergestellt und verglichen sowie die praxisrelevanten Auswirkungen des IESG, das zuerst ausführlich theoretisch behandelt wird, auf die Arbeitnehmerforderungen dargestellt. Vorab werden die vom Ausgangssachverhalt vorausgesetzten insolvenzrechtlichen Begrifflichkeiten und Normen dargestellt.The termination of employment relationships as well as the qualification of requirements for employees is a relevant issue in (almost) any insolvency proceeding of a corporation. The liquidator has the obligation to terminate the employment contracts of employees - who are not longer, required - as economically as possible. The reason is found in the fact, that the current payments (including special payments) constitute preferential claims after initiation of the insolvency proceedings and therefore decrement the insolvency estate. On the other hand side, it should be considered the fact that employees deserve exceptionally protection because they are existentially addicted to their payments. In this regards a specific attention should be turned to employees who have special employment protection. Based on the consequences of the last economic crisis the new IRÄG 2010 has come into force on 2010/07/10. Additional to the cancelation of the AO, § 25 IO was reformed. This happened the last time 1997 via IRÄG 1997. On account of the actuality of this topic the modifications via IRÄG 2010 related to § 25 IO will be address in a fitting manner.In the present paper the attention should be laid on labor law issues of both insolvency specific termination possibilities of the employment relationships. The dismissal initiated from the liquidator on the one hand side and the preferential resolution initiated from the employee pursuant to § 25 IO on the other hand side. Based on initial facts of the case and resulting model calculations, the financial termination requirements of an appointee, a pregnant employee and a handicapped person will be compared with against each other. Furthermore, the practice-oriented affects of the IESG on the employee's requirements, after covering the IESG in detail theoretically, will be investigated. Ex ante the concept and statute regarding bankruptcy law which is a precondition for the initial facts of the case will be defined.von Michael HaiderAbweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des VerfassersZsfassung in engl. SpracheGraz, Univ., Dipl.-Arb., 2010(VLID)21341