Regionalentwicklung im Bezirk Mattersburg : Strukturen, Strategien und Maßnahmen

Die historischen Ereignisse ? Angliederung des Burgenlandes an Österreich, der Zweite Weltkrieg und der Eiserne Vorhang ? sowie die daraus resultierenden Folgen waren in erster Linie prägend für den Bezirk Mattersburg und wirkten sowohl in demographischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht hemmend auf die Entwicklung der Region. Die vergleichsweise günstige Lage, d. h. die Nähe zum Wiener Zentralraum, und frühe industrielle Ansätze verschafften dem Bezirk wiederum einen Vorsprung gegenüber den südlichen Regionen des Burgenlandes. Die generelle, positive Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung der letzten zwei Jahrzehnte spricht für einen Aufwärtstrend in der Region. Die Zunahmen werden einerseits ausschließlich von einer positiven Wanderungsbilanz und andererseits hauptsächlich vom tertiären Sektor getragen. Demgegenüber stehen gegenwärtige Probleme, ausgelöst durch geänderte gesellschaftliche Strukturen wie eine negative Geburtenrate, Überalterungs-tendenzen und steigende PendlerInnenzahlen. Der allgemeine wirtschaftliche Strukturwandel zeigte sich in einem enormen Rückgang des primären Sektors, wobei auch der Sekundärsektor zugunsten des Tertiärsektors an Bedeutung verlor. Die Aufgabe der Regionalpolitiken auf EU-, Bundes- und Landesebene ist es dort, mit entsprechenden Instrumenten und Strategien regulierend einzugreifen, wo ökonomische, soziale und/oder ökologische Ungleichgewichte bestehen. Heute steht die Nutzung endogener Ressourcen und Potenziale, im Sinne eines ?bottom up?-Prinzips, im Vordergrund, um die Entwicklung einer Region positiv zu beeinflussen. Im Bezirk Mattersburg wurden und werden unterschiedliche Maßnahmen gesetzt, um Stärken zu verbessern bzw. Schwächen zu verringern. Diesbezüglich ist jedoch teilweise ein mangelndes Bewusstsein für die Bedeutung regionaler Ressourcen und Kooperationen erkennbar.The historical occasions as well as their consequences were primarily very important for the district of Mattersburg. These aspects had a great influence on demographic and economic structures and retarded the regional development. The region of Mattersburg is in comparison to the regions in South-Burgenland better located, because of the vicinity to the metropolitan area of Vienna. Furthermore there were basic industrial approaches in history, which were significant for its development. In the last decades there was a generally positive demographic and economic improvement in the district of Mattersburg. This progress argues for an upward trend. The causes for these increases are on the one hand exclusively immigration and on the other hand especially the growth of the tertiary sector. Not only do they appear in negative birth rates but also the part of older people is rising. Those negative developments will rise in the future.The generally economic change was noticeable in an enormous decline of the primary sector since the 1950s. The importance of the secondary sector was also becoming less over the last 30 years, for the benefit of the service sector. The public and social infrastructure is well constructed whereat modifications will be necessary soon because of demography and economy changes. In case there are economic, social and/or ecological disparities, regional policies on different levels, that means of the European Union, of Austria and Burgenland, are required. Today the use of endogenous resources and potentials is of most importance, in terms of a ?bottom-up? principle, to affect a regional development in a positive way. Various measures were developed to improve the strengths and minimize the weaknesses in the district of Mattersburg, but in some parts there is a lack of the significance of regional resources and cooperations.vorgelegt von Inge GrillitschAbweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des VerfassersZsfassung in engl. SpracheGraz, Univ., Masterarb., 2010(VLID)21295