DIE LITURGISCHE MUSIK IN »SV. CECILIJA«

Mit dem Erscheinen der Polyphonie, der Vervolkommnung des Orchesters und dem Entstehen der grossen vokal-instrumentalen Kompositionen dringt der weltliche Geist immer mehr in die liturgische Musik ein. Daher müssen wir zwei Arten von Kirchenmusik unterscheiden: liturgische und geistliche Musik. Liturgische Musik wurde zu liturgischen Zwecken (Anwendung in der Liturgie) und zu liturgischen Texten geschrieben; geistliche Musik zu Texten geistlichen Inhalts, aber zu Konzert — und Unterhaltungszwecken. sv. Cecilija — Zeitschrift für Kirchenmusik — erschien in der Zeit während der letzten 100 Jahre (1877—1977) in drei Perioden: I. — 1877, 1878 und 1883—1884; 11. — 1907— 1944; III. — 1969 Ihr Ziel war das Singen einer echten liturgischen Musik in den kroatischen Kirchen zu ermuntern und zu fördern.Die in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts in Europa hersehende Begeisterung für die Erneuerung der Kirchenmusik erfasste auch unser Land. So gründeten M. Cugšvert und I. Pl. Zajc am 1. 6. 1877 eine Zeitschrift für Kirchenmusik mit dem musikalischen Beitrag, sv. Cecilija, um in unseren Kirchen ein andächtigeres, volksnäheres und besseres Singen und Musizieren zu fördern. Die cäcilianischen Ideen, in Motu proprio Tra le sollecitudini (22. 11. 1903) von Hl. Pius X. zusammegefasst und als Richtlinien proklamiert, gaben den Anstoss zur Gründung der Cäcilianischen Gesellschaft in Kroatien, die dann am 1. 1. 1907 die inzwischen eingegangene Zeitschrift für Kirchemusik mit dem musikalischen Beitrag, sv. Cecilija, erneut ins Leben rief. (Redakteur des musikal. Beitrages war Franjo Dugan). Der Chefredakteur, M. Novak, ein Geistlicher, absolvierte sein Studium der Kirchemusik in Regensburg. Auf den Seiten der Zeitschrift behandelte er und förderte alle Gattungen der Kirchenmusik, nach den Anweisungen des besagten Motu proprio. Während der Amtszeit von J. Barlè als Chefredakteur (1914—1944), bringt die Zeitschrift ausser der liturgischen Musik auch viele Artikel, Abhandlungen und kritische Besprechungen aus dem Gebieten der geistlichen und weltlichen Musik bei uns und in der Welt. Im Jahre 1969 erscheint sv. Cecilija wieder mit dem musikal. Beitrag, und zwar als Zeitschrift des Instituts für Kirchenmusik. Die Aufgabe, die sie sich vornimmt, ist vor allem, die Gestaltung und Ausrichtung der liturgischen Musik bei uns nach den neuen Richtlinien des II. Vatikanischen Konzil über die erneute liturgische Musik