Looking for Empires: Japanese Colonialism and the Comparative Gaze

Dieser Aufsatz durchmustert Trends der jüngeren englischsprachigen Literatur über japanischen Imperialismus und Kolonialismus. Die Ansätze der anglophon-vergleichenden Beschäftigung mit dem japanischen Kolonialismus haben sich in den letzten Jahren verschoben. Eine erste Generation stellte den inter-imperialen und inter-regionalen Vergleich in den Mittelpunkt. Neuere Untersuchungen entwickeln ihre Vergleichskategorien hingegen aus einer empirisch fundierten Analyse schwellennaher und grenzüberschreitender Phänomene. Insgesamt wird das japanische Imperium nicht mehr als einzigartiges Gebilde oder Summe spezifischer Beziehungen zwischen Metropole und Kolonien dargestellt. Vielmehr wird die Untersuchung des Kolonialismus innerhalb des japanischen Imperiums als Entwirrung der Fäden angegangen, welche die vielen japanischen Imperien ausmachten und immer noch ausmachen. Tatsächlich ist die spannendste vergleichende Forschung diejenige, die sich ausdrücklich gar nicht als komparative versteht, das Feld gleichwohl aber dazu zwingt, die Möglichkeiten und Grenzen komparativer Wissensproduktion neu einzuschätzen.This article surveys trends in recent English-language studies of Japanese imperialism and colonialism. Anglophone scholarship on comparative Japanese colonialism has shifted approaches in recent years. The early generation of comparative scholarship emphasized inter-imperial and inter-regional comparison. Newer scholarship builds comparative categories from the grounded analysis of liminal and transgressive subjects. Overall, the field increasingly represents the Japanese empire not as a singular phenomenon or a collection of distinct colony-metropole relationships. Instead, the field approaches the study of colonialism in the Japanese empire as an act of untangling the threads that made, and continue to make up, the many Japanese empires. The most exciting comparative work is that which does not explicitly define itself as comparative at all, yet which forces the field to re-evaluate the possibilities and limits of producing knowledge through comparison