1989: From the Global Moment to its Regional and National Memories

Die Erwartung, die 2009 geäußert wurde, dass sich die vielen partikularen Geschichten des Jahres 1989 zu einer großen, kohärenten Globalgeschichte zusammenfügen und dass dabei das Bewußtsein der Zeitgenossen, einem besonderen Moment in der Weltgeschichte beizuwohnen, weiter vertieft würde, hat sich nicht erfüllt. Vielmehr werden verschiedene Erinnerungen an 1989 in den verschiedenen Weltregionen gepflegt und die Historiographie beschäftigt sich eher mit der Frage nach dem Zusammenhang des Umbruchs von 1989 im östlichen Europa mit dem Aufkommen des Populismus. Der Beitrag, der dieses Themenheft einleitet, versucht einige Erklärungen für diese Entwicklung zu bieten. Sie ist dabei sowohl Indikator wie Teil eines Abschieds von einer bestimmten Globalisierungsideologie, die weltweit zunehmende Konnektivität mit einem neoliberalen Globalisierungsprojekt verwechselt hat. Selbst wenn man sich, wie es die meisten Beiträge dieses Themenheftes tun, auf den afrikanischen Kontinent beschränkt, wird allerdings bereits mehr als deutlich, dass dies keineswegs einen Rückzug aus globalen Zusammenhängen und ihrer Erinnerung bedeutet, ganz im Gegenteil. Insofern ist die Rekonstruktion einiger wichtiger Momente des afrikanischen Beitrags zum globalen Moment 1989 vielleicht erhellender für das Verständnis dieser Zäsur, als es eine weitere Vereinnahmungder Vielfalt dieses Jahres für eine homogene Erzählung wäre.The expectation expressed in 2009 that the many particular histories of 1989 would come together to form a great, coherent global history and that this would further deepen the interpretation established by the contemporaries witnessing a special moment in world history has not been fulfilled. Rather, different memories of 1989 are cultivated in different regions of the world, and most recent historiography is more concerned with the question of how the upheaval of 1989 in Eastern Europe is linked to the rise of populism. The article that introduces this thematic issue tries to offer some explanations for this development that can be seen as both an indicator and part of a departure from a certain ideology of globalization that has confused increasing  connectivity worldwide with a neoliberal globalization project. Even if one limits oneself to the African continent, as most of the contributions in this issue do, it is already more than clear that this does not mean a withdrawal from global contexts and their memory, quite the contrary. In this respect, the reconstruction of some important moments of the African contribution to the global moment in 1989 is perhaps more illuminating for understanding this caesura than would be a further appropriation of the diversity of that year for a homogeneous narrative