Scenes from a Marriage. African History and Global History

Der Artikel fragt vor dem Hintergrund der Entwicklung der Geschichtsschreibung zu Afrika, ob Globalgeschichte als der jüngste „Turn“ in der Geschichte historiographischer Moden angesehen werden kann: Wie stark prägen globalhistorische Perspektiven das Schreiben der afrikanischen Geschichte, und wie stark ist Afrika in diesen Perspektiven sichtbar? Der Beitrag verweist in diesem Zusammenhang auf eine lange Tradition, Afrika als Teil globalhistorischer Entwicklungen zu verorten, wie das etwa bereits W.E.B. Du Bois in seinem 1946 publizierten Essay The World and Africa getan hat. Er hebt aber auch hervor, dass Historiker in Afrika globalgeschichtlichen Ansätzen vor allem skeptisch gegenüberstehen. Sie erscheinen als ein weiterer Ausdruck westlicher Hegemonie in der Geschichtsschreibung. Afrika werde vor allem als Ort des Schreckens und Leidens präsentiert, weil der Kontinent in der Globalhistoriographie vor allem über den Sklavenhandel präsent sei. Überdies würden in der Globalgeschichte lokale Quellen und Sprachen marginalisiert.Against the backdrop of the development of Africanist historiography over the last fifty years, this article asks whether global history could be seen as the latest turn in African history: To what extent does the emergent field of global history shape African history, and is shaped by it? This contribution refers to a long tradition of placing Africa in the long sweep of global history, as exemplified by W.E.B. Du Bois 1946 essay The World and Africa. On the other hand, it emphasizes, that to historians in Africa, global history appears to be yet another western imposition on the writing of history, that stresses Africa as a site of damage – because Africa is mainly prominent in global history writings through references to the slave trade – and it devalues local knowledge and sources