Harmonie, Einheit und Gemeinschaft? : John Deweys Schulexperiment aus Sicht der modernen Schulentwicklungstheorie

Der Beitrag lenkt den Blick auf die Theorie und Praxis der Laboratory School in Chicago, einem Erziehungsexperiment, von dem sein Gründer John Dewey sich die Demokratisierung der gesellschaftlichen Praxis erhoffte. Es wird ein heuristischer Rahmen genutzt, der die zentralen Dimensionen der Schulentwicklung, nämlich Unterrichtsentwicklung, Personalentwicklung und Organisationsentwicklung, in den Mittelpunkt stellt. Deweys konzeptionelle Leitlinien für den Unterricht, wie etwa die Verschränkung von individueller Entwicklung und Gemeinschaftsbildung, die lerntheoretischen Auffassungen von Motivation, Erfahrung und Interesse sowie die Didaktik, werden analysiert. Danach werden die Arbeits- und Kooperationsstrukturen im Lehrerkollegium unter dem Gesichtspunkt der Personalentwicklung beleuchtet. Die systematischen Betrachtungen schließen mit einer Bestandsaufnahme der Bedingungen, die eine spezifische Organisationskultur der Schule hervorgebracht haben. Im Ganzen zeigt sich, dass die pädagogische Praxis weit hinter dem theoretischen Anspruch Deweys zurück lag und zahlreiche Erwartungen sich nicht haben erfüllen lassen