Entwicklung eines Ratingsystems für mittelständische Unternehmen und dessen Einsatz in der Praxis

Ende 2006 bzw. 2007 sollen die neuen, international gültigen Eigenkapitalrichtlinien für Banken („Basel II“) in Kraft treten. Für die Kreditinstitute wird zu diesem Zeitpunkt eine ratingabhängige Eigenkapitalunterlegung der von ihnen vergebenen Firmenkredite an die Stelle der bislang gültigen pauschalen Unterlegung in Höhe von 8% der Kreditsumme treten. Im Vorgriff hierauf spielt das Thema „Rating“ sowohl in der öffentlichen Diskussion als auch in den Gesprächen der Banken mit ihren Firmen-kunden eine immer wichtigere Rolle. Die GBB Gesellschaft für Bankbeurteilung im privaten Bankgewerbe mbH, Köln (im Folgenden: GBB), eine Tochter des Prüfungsverbandes deutscher Banken e.V., Köln, hat diese Thematik aufgegriffen und zusammen mit dem Seminar für Bankbetriebslehre der Universität zu Köln ein Ratingsystem entwickelt. Die Grundlagen dieses Systems sollen in dem folgenden Artikel dargelegt werden, wobei – im Hinblick auf das sehr umfangreiche empirische Datenmaterial – in diesem Beitrag ein besonderes Augenmerk auf die quantitative Analyse sowie deren methodische und empirische Grundlagen gerichtet wird. In der Ratingpraxis kommt auch dem qualitativen Analyseteil eine wesentliche Bedeutung zu