Personalauswahl bei Auszubildenden – betriebliche Realität und schulische Vorbereitung

Der Beitrag untersucht, ob Schüler allgemeinbildender Schulen ausreichend auf Personalauswahlsituationen und -prozesse vorbereitet sind. Dazu wird zunächst die betriebliche Aufgabe der Personalauswahl näher beleuchtet und ein Blick auf die dabei eingesetzten Verfahren geworfen. Anhand der Zahlen einer 2007 durchgeführten Studie wird die Einsatzhäufigkeit dieser Verfahren besonders für die Gruppe von Auszubildenden dargestellt. Anschließend wird Bewerbungskompetenz als notwendige Kompetenz des Übergangs Schule-Beruf skizziert. Inwiefern Teilaspekte dieser Übergangskompetenz eine unterrichtliche Berücksichtigung finden, soll dann untersucht werden. Dazu wird eine für die beiden letzten Jahrgangstufen verschiedener Schularten durchgeführte Analyse von Lehrplänen und Bildungsstandards von üblicherweise mit Aspekten der Berufsorientierung oder Bewerbung betrauten Fächern vorgestellt. Die Ergebnisse der Lehrplananalyse lassen vermuten, dass die schulische Behandlung betrieblicher Bewerbungs- und Auswahlsituationen vorrangig an der formalen Gestaltung der Bewerbungsunterlagen festgemacht wird. Daneben wird in den Lehr- und Bildungsplänen häufig das Vorstellungsgespräch thematisiert. Die präferierte methodische Annäherung mittels Rollenspiel erscheint angesichts des in größeren Unternehmen vorherrschenden, nach festen Regeln ablaufenden strukturierten Interviews problematisch. Wenngleich für eine abschließende Bewertung der schulischen Behandlung der Thematik allein nicht ausreichend, muss nach der Untersuchung der Lehr- und Bildungspläne konstatiert werden, dass die Komplexität des Personal-auswahlprozesses dort nur unzureichend abgebildet wird