Kartierung der tertiären Sedimente auf dem Prins Karls Forland (Svalbard) Teil III: Reinhardpynten Formation Krokodillen Formation

Im Sommer 1985 wurden im Rahmen von Diplomkartierungen die tertiären Sedimente auf dem Prins Karls Forland, Svalbard, aufgenommen. Prins Karls Forland ist die westlichste Insel des Svalbard-Archipels, wo auf einer Fläche von ca. 45 km2 , im Nordteil der Insel, tertiäre Sedimente aufgeschlossen sind. Für die geologische Untersuchung wurde die lithostratigraphische Einteilung der Schichtenfolge von LIVSIC (1974) und RYE LARSEN (1982) übernommen. Es wurden sechs tertiäre Formationen mit einer Gesamtmächtigkeit von mehr als 5000 m unterschieden: - Selvägen Formation, -Sesshögda Formation, - Reinhardpynten Formation, -Krokodillen Formation, -Marchaiselaguna Formation, - Aberdeenflya Formation. Die Bildung des Forlandsund Grabens und seine tertiären Ablagerungen sind im Zusammenhang mit den plattentektonischen Vorgängen in der Norwegisch-Grönländischen See zu sehen (63 - 38 Mill. Jahre). Die tertiären Gesteine sind als terrestrische bis marine Ablagerungen von Deltaschüttungen einzuordnen , die durch eine komplexe Grabenbruchtektonik gestört sind. Die diesem Kartierbericht zugrundeliegende Reinhardpynten Formation und Krokodillen Formation sind als überwiegend fein- bis mittelklastische, flachmarine Sedimente ausgebildet. Die einheitlichen Ablagerungen der Reinhardpynten Formation werden als Deltafront-Sedimente bezeichnet. Die Wechsellagerungen der Krokodillen Formation sind in lagunäre Strand-/ Delta-Bereiche einzuordnen. Die Fossilfunde auf Prins Karls Forland, Blattfragmente und Spurenfossilien, sind äußerst spärlich und lassen keine Alterseinstufung zu. Nach Funden in angrenzenden Bereichen und aufgrund tektonischer Ereignisse wird das Alter des Tertiärs im F orlandsund-Gebiet in den Zeitraum des Oberen Eozän und Oligozän eingestuft und ist damit das jüngste Tertiär auf Svalbard